Frankfurt/München  - Auf einen Tiefststand von nur noch gut einem Euro sackte der Aktienkurs des verlustreichen Pay-TV-Senders Sky Deutschland wegen des erneuten hohen Kapitalbedarfs ab. Die Abschläge beliefen sich am Dienstag im Handelsverlauf auf mehr als 20 Prozent. Im frühen Handel fiel der Titel bis auf 1,05 Euro, nachdem am Vorabend bekannt wurde, dass Medienmogul Rupert Murdoch erneut frisches Kapital in den tief in der Krise steckenden Bezahlsender pumpt. Der Konzern teilte am Montagabend überraschend mit, dass mit einer Kapitalerhöhung und einer Wandelanleihe mindestens 340 Mio. Euro in die Kassen der Münchner kommen sollen.

Beim Börsengang des damals noch Premiere genannten Bezahlsenders im Jahr 2005 hatte der Ausgabepreis noch 28,50 Euro betragen. Das bisherige Rekordtief hatten die Aktien im April vergangenen Jahres bei 1,27 Euro erreicht. Am Dienstag gegen Mittag lag der Kurs mit 1,104 Euro um 21,87 Prozent im Minus. Der MDax der mittelgroßen Werte schwächte sich zugleich nur leicht um 0,09 Prozent auf 8.571 Punkte ab.

Ein Börsianer hob hervor, dass zwar mit einer Kapitalerhöhung bis Ende 2011 gerechnet worden sei, das Volumen erscheine allerdings riesig. Er bleibe dabei, dass Sky eines der schlimmsten Investments in Deutschland sei und man gut beraten sei, den Papieren fern zu bleiben. Andere sprachen von attraktiven Einstiegsmöglichkeiten angesichts einer möglichen Kehrtwende.

Im zweiten Quartal verbuchte Sky erneut ein negatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 47,4 Mio. Euro, konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum den Verlust aber um gut 16 Millionen reduzieren. Die Zahl der Abonnenten erhöhte sich leicht auf 2,47 Millionen und liegt damit weiter deutlich unter den Erwartungen des Senders. (APA/dpa)