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Alberto Contador geht neue Wege.

Foto: Reuters/vera

Kopenhagen  - Der Wechsel von Tour-de-France-Sieger Alberto Contador zum Radrennstall von Bjarne Riis ist perfekt. Der dänische Teamchef gab am Dienstag in Kopenhagen bekannt, dass der beste Rundfahrer der Gegenwart für zwei Jahre verpflichtet wurde. Seinen Vertrag beim kasachischen Team Astana hatte Contador nach seinem dritten Toursieg vor einer Woche nicht verlängert. Außerdem verkündete Riis, dass das Finanzinstitut Saxobank sein Engagement nun doch um ein weiteres Jahr fortsetzt und gemeinsam mit dem IT-Unternehmen SunGard Namenssponsor bleibt.

Contador bringt sein neuer Kontrakt insgesamt zehn Millionen Euro ein. Bezahlt wird der Madrider, für den bezüglich Dopings die Unschuldsvermutung gilt, allerdings größtenteils vom US-Radhersteller Specialized, der auch persönlicher Sponsor des 27-jährigen Spaniers ist. Nach dem Abgang der Schleck-Brüder Fränk und Andy zu einer neuen Mannschaft in ihrer Luxemburger Heimat war Contador der Wunschnachfolger für die Kapitänsrolle im höchst erfolgreichen ProTour-Rennstall gewesen.

Neben den Schlecks wird wohl auch der Deutsche Jens Voigt nach Luxemburg gehen. Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara bleibt den Dänen aber erhalten, neu dazustoßen dürften laut Medienberichten die Deutschen Linus Gerdemann und Fabian Wegmann, deren Arbeitgeber Milram mit Jahresende aussteigt. Außerdem soll Contador von Astana mehrere seiner Landsleute als Helfer mitbringen.

Hattrick als Ziel

Der Profiradsport hat schon viel gesehen, Gutes und sehr viel Schlechtes. Einen Fahrer, der innerhalb eines Jahres die drei größten Landesrundfahrten, also den Giro d'Italia, die Tour de France und die Vuelta a España gewinnt, hat er noch nie gesehen. Contador hat sich diesen Hattrick für 2011, spätestens aber für 2012 vorgenommen.

Riis, der 1996 die Tour gewonnen und 2007 jahrelanges Doping gestanden hat, hält Contadors Hattrick für möglich, denn "wir haben Albertos ganzes Potenzial noch nicht gesehen" . Der Spanier sei ein Diamant, der weiter geschliffen werde.

Neben Contador haben Jacques Anquetil, Felice Gimondi, Eddy Merckx und Bernard Hinault alle drei Rundfahrten zumindest einmal gewonnen, aber eben nicht in einem Jahr. Contador hätte es 2008 schaffen können, da durfte Astana aber nicht zur Tour - wegen alter Dopingfälle. (APA/Reuters/sid/lü)