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Der mit hohen Verlusten kämpfende Pay-TV-Sender Sky erhält erneut frisches Kapital seines Großaktionärs Rupert Murdoch. Mit einer Kapitalerhöhung und neuen Schulden sollen mindestens 340 Millionen Euro eingenommen werden, wie das Unternehmen am Montag in München mitteilte. Der Medienmogul Murdoch sichere diese Summe mit seinem Unternehmen News Corp ab. Für Sky - früher unter der Marke Premiere bekannt - ist es seit dem Börsengang 2005 schon die siebte Kapitalspritze.

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Die Gelder sollen die Finanzlage verbessern und in potenzielle Wachstumsfelder gesteckt werden, die Sky allerdings schon seit Jahren ohne nachhaltige Fortschritte sucht. So sollen zum Beispiel das Angebot hochauflösender Sendungen (HD) und der Vertrieb gestärkt werden.

Für das zweite Quartal 2010 wies das Unternehmen einen leicht gestiegenen Umsatz von 236,1 Millionen Euro aus. Der operative Verlust (Ebitda) verbesserte sich auf 47,4 Millionen Euro nach einem Minus von 63,4 Millionen vor Jahresfrist. Sky nannte einen höheren Umsatz pro Kunde, eine niedrigere Kündigungsquote und geringere Programmkosten als Gründe für die Entwicklung. Unter dem Strich betrug der Verlust knapp 82 Millionen Euro.

Rot

Der neue Vorstandschef Brian Sullivan wollte frühere Prognosen des Unternehmens nicht mehr wiederholen. Stattdessen sagte er, Sky werde im Gesamtjahr 2010 ebenfalls rote Zahlen im operativen Geschäft schreiben, aber weniger als die zuletzt angenommenen bis zu 170 Millionen Euro. 2011 solle es dann Verbesserungen geben, für schwarze Zahlen dürfte es aber nicht reichen.

Sky hat von April bis Juni per saldo 6000 Abonnenten gewonnen und nun insgesamt 2,47 Millionen. Früheren Angaben zufolge sind 2,8 bis 3,0 Millionen Kunden nötig, um in die Gewinnzone zu kommen. Das frische Geld will Sky durch die Ausgabe von knapp 270 Millionen neuen Aktien im September und Oktober einnehmen. An der Börse sind Sky-Papiere derzeit 1,41 Euro wert. Bei Kapitalerhöhungen wird in der Regel aber ein Abschlag vorgenommen, um Investoren zu locken. Murdoch hält derzeit gut 45 Prozent an Sky Deutschland und hat dem Unternehmen schon mehrfach unter die Arme gegriffen. Der neue Vorstandschef Sullivan gilt als sein Vertrauter. Er soll die Wende schaffen. Neben Ausgabe neuer Aktien will sich das Unternehmen auch noch auf andere Art Geld beschaffen: Abhängig von der Resonanz der Anleger für die neuen Aktien könnte auch noch eine Wandelanleihe ausgegeben und ein Gesellschafterdarlehen zur Verfügung gestellt werden. (Reuters)