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Homosexuelle Kontakte können in Malaysia ins Gefängnis führen. Oppositionsführer Ibrahim verteidigt sich gegen entsprechende Vorwürfe als Opfer einer Polit-Intrige.

Foto: REUTERS/Samsul Said

Kuala Lumpur - Im Prozess um den in Malaysia wegen "homosexueller Kontakte" angeklagten Oppositionspolitiker Anwar Ibrahim könnte sich eine Wende andeuten. Nachdem ein Online-Nachrichtenportal berichtete, dass die Juristin Farah Azlina Latif, eine Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft, ein Verhältnis mit dem Hauptzeugen Saiful Azlan habe, wollen Ibrahims Anwälte nun erreichen, dass die Anschuldigungen fallengelassen werden. Auch wenn es keine Beweise gebe, werde die Glaubwürdigkeit der Staatsanwalt durch die Anschuldigungen untergraben, erklärte Anwars Anwalt am Montag.

Dem Politiker wird vorgeworfen, im Juni 2008 eine Affäre mit dem damals 24-jährigen Azlan gehabt zu haben. Anwar wies die Anschuldigungen zurück und erklärte, der Prozess sei rein politisch motiviert.

Strafen für Homosexuelle

Homosexualität kann in Malaysia mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden, außerdem dürfte Anwar in dem islamischen Staat fünf Jahre lang kein politisches Amt ausüben. Er hatte die Opposition bei den letzten Wahlen im März 2008 zu großen Erfolgen geführt und der regierenden Nationalen Front die schwersten Verluste ihrer Geschichte beschert. (APA)