Extreme Erlebnisse können Menschen tief erschüttern und noch lange nach Abklingen des ersten Schocks quälen.

Foto: AÜA/Ingo Wagner

Berlin - Nach einem schrecklichen Erlebnis können Schlafstörungen oder Angstträume auf eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) hindeuten. "Neben Schlaflosigkeit sind auch übermäßige Wachsamkeit, Reizbarkeit, ängstliche Unruhe und Schreckhaftigkeit typische Anzeichen für eine Belastungsstörung", erklärt der Psychiater Andreas Heinz von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin.

Flashbacks auch später möglich

Extreme Erlebnisse wie sexuelle oder andere körperliche Gewalt, Naturkatastrophen oder Unfälle können Menschen tief erschüttern und noch lange nach Abklingen des ersten Schocks quälen. "Oft kommen Erinnerungen an das Geschehen immer wieder hoch, wobei meist bestimmte Auslöser wie Gerüche, Geräusche oder Worte diese sogenannten Flashbacks verursachen", sagt Heinz.

"Betroffene neigen dann dazu, typische Situationen, welche die Erinnerungen auslösen könnten, zu vermeiden." Manche fliehen regelrecht vor möglichen Auslösern, zudem reden sie ungern über das Ereignis. Dieser Rückzug kann in eine soziale Isolation führen, die die Situation meist verschlimmert.

Zudem verursacht die ständige Alarmbereitschaft oft weitere Probleme, etwa psychosomatische Beschwerden wie Missempfindungen oder Schmerzen im Bereich von Kopf, Herz oder Magen-Darm-Trakt. Darüber hinaus drohen Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit oder Schwermut. Heinz betont, dass auch psychisch gefestigte Menschen eine derartige Störung entwickeln können. Er rät Betroffenen dazu, sich frühzeitig in psychotherapeutische Behandlung zu begeben. (APA)