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 Die Downloadplattform Limewire kann im Gerichtsstreit mit der Recording Industry Association of America (RIAA) einen Teilerfolg verbuchen. Die US-Richterin Kimba Wood lehnte einen von der RIAA eingebrachten Antrag ab, das Vermögen des Anbieters Lime Group und die privaten Mittel von Unternehmensgründer Mark Gorton einzufrieren. Die RIAA befürchtet, Gorton könnte die Gelder in Sicherheit bringen, bevor das Gericht dem Verband der Musikindustrie hohe Schadenersatzansprüche zugesteht.

Erst vor wenigen Monaten hat die Richterin geurteilt, dass die Lime Group und Gorton für die durch Limewire entstandenen Urheberrechtsverletzungen haften.
Die RIAA geht nun davon aus, dass die Lime Group versuchen würde, ihre Geldmittel vom Zugriff durch die Justiz zu schützen. So habe etwa Gorton in der Vergangenheit persönliche Vermögenswerte in Familienfonds oder Stiftungen deponiert, um nicht persönlich für mögliche Schadenersatzforderungen haften zu müssen. Die Richterin konnte nach Prüfung der Finanzunterlagen jedoch keine verdächtigen Geldverschiebungen feststellen, weshalb sie die Mittel der Lime Group nicht einfrieren lässt.

Rekordansprüche bei RIAA

"Das ist eine positive Entwickung in diesem Prozess, von der unsere User weltweit profitieren", zeigt sich Limewire in einer Aussendung zufrieden. Trotz dieses Etappensieges gehen Experten aber davon aus, dass die Lime Group den Prozess verlieren wird. In diesem Fall würden der RIAA Rekordsummen an Schadenersatzansprüchen zustehen. Der Verband klagt für jedes Werk, das durch illegalen Download urheberrechtlich verletzt worden ist, 150.000 Dollar ein. Durch die Vielzahl an heruntergeladenen Werken könnten die Ansprüche viele hundert Mio. Dollar ausmachen.

Laut einer Studie der NPD Group ist Limewire mit 58 Prozent Marktanteil der größte Anbieter von P2P-Servicen. Ein Angebot der Lime Group, seine Dienste künftig kostenpflichtig anzubieten, hat die RIAA abgelehnt.(pte)