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Das 32 Meter lange Rundpanorama mit dem Titel 'Wien MMIX' wurde am Donnerstag, 29. Juli, offiziell eröffnet.

Foto: APA/JULES SPINATSCH, 2010

Wien - Die geheime Überwachung von Österreichs Haute Volee als Kunstwerk: Beim Opernball 2009 hatte der Schweizer Fotograf Jules Spinatsch zwei Netzwerkkameras installiert, die 17.352 Einzelaufnahmen erstellten. Die Ablichtungen wurden nun zu einem 32 Meter langen Rundpanorama mit dem Titel "Wien MMIX" arrangiert. Zu besichtigen ist die Fotoskulptur am Karlsplatz  bis 31. Oktober.

Zwischen 20.32 Uhr - ab dem Einlass zum Opernball - und 5.10 Uhr drehten sich Spinatschs Kameras zweimal um ihre eigene Achse und generierten dabei mit jedem Bild eine in sich geschlossene Kurzgeschichte. Zugleich entspinnt sich durch die chronologische Aneinanderreihung ein Panorama des Abends, vom Hereinströmen der Gäste bis zum Leeren des Tanzparketts am frühen Morgen.

Entsprechend evoziert das Fotomosaik auf Distanz die Eleganz eines Balles, in den Einzelbildern selbst entfaltet sich eine Poesie des Nebensächlichen. "Als Rundpanorama im öffentlichen Raum ausgestellt, wird die Wiener Gesellschaft einer demokratischen Kontrolle, gleich einer visuellen Volksbefragung, unterworfen", gibt sich Spinatsch vom satirischen Gehalt seines Konzepts überzeugt.

Der 1964 im Schweizer Davos geborene Künstler gehört zu den erfolgreichsten Fotoschaffenden seiner Generation. Nach dem Studium am International Center of Photography in New York, wurde er mit seinen Langzeitprojekten "Temporary Discomfort" und "Snow Management" bekannt. Seine Werke waren schon im Museum of Modern Art New York (MOMA), in der Tate Modern London, dem SFMOMA San Francisco, dem Kunsthaus Zürich sowie dem Haus der Kunst München zu sehen. (APA)