Wien - Literaturzeitschriften zeigen die frühen Entwicklungen von Autoren, zeichnen ein Bild österreichischer Literaturgeschichte und sind seit jeher Medium für die ersten Texte von Schriftstellern. Damit diese nicht in Vergessenheit geraten, hat die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) ein Online-Verzeichnis für mehr als 300 österreichische Literaturzeitschriften aus den Jahren 1945 bis 1990 eingerichtet, wurde am Donnerstag in einer Aussendung mitgeteilt.

Das neue Webportal soll "ein zentraler Beitrag für die Grundlagenforschung zur österreichischen Literaturgeschichte nach 1945" sein, so ÖNB-Generaldirektorin Johanna Rachinger. Heute berühmte Autoren wie H.C. Artmann und Andreas Okopenko hatten einst bei den "publikationen einer wiener gruppe junger autoren" (1951-1957) mitgewirkt, die renommierte Theaterzeitschrift "Komödie" (1946-1948) publizierte Dramenszenen und Gedichte. Zu bedeutenden Zeitschriften wie diesen sind zusätzlich Essays erstellt worden, die über Anfänge, Besonderheiten und neue Erkenntnisse von Publikationen der Nachkriegszeit berichten.

Mit dem Projekt wolle man dem Umstand entgegenwirken, die "Vielfalt des literarischen Geschehens" nur an wenigen, bekannten Autoren festzumachen. Neben einer ausführlichen Einleitung sind zu den mehr als 300 Periodika sind Informationen über mitwirkende Autoren, Künstler und Übersetzer vorhanden; ausgewählte Coverseiten zeigen die Gestaltung der jeweiligen Zeitschrift; eine Auflistung inhaltlicher Schwerpunkte wie etwa programmatischer Äußerungen rundet das Bild ab. (APA)