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Aufgrund extremistischer Inhalt sperrt Russland das Youtube-Portal.

Foto: AP

Ein russisches Gericht verhängte eine Sperre für Youtube, weil auf der Videoplattform das Video "Russia for Russians" gehostet wurde. Das Gericht erklärte, dass es sich dabei um rechtsextremistisches Material handle.

Die Entscheidung des Gerichts betrifft nicht nur Youtube sondern auch die russischen Online-Bibliotheken "Lib.rus.ec", "Thelib.ru" und "Zhurnal.ru" sowie das "Internet Archive". Die Begründung: alle diese Seiten beherbergten Schriften von Adolf Hitler.

Youtube-Sperre

Mit dieser jüngsten Gerichtsentschiedung folgt Russland China, Brasilien, Indonesien, Iran, Marokko, Pakistan, Tunesien, Türkei, Saudi-Arabien, Syrien, Thailand und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Zu stellenweisen Zensuren von Youtube ist es bislang auch in den USA und Großbritannien gekommen.

Reaktionen

Der Internet Service Provider (ISP) "Rosnet" musste die Youtube-Sperre vollziehen, nachdem das Gericht entschieden hatte. Aleksandr Ermakov, Inhaber des ISP, zeigte sich über das Urteil wenig erfreut - berichtet Mashable. Denn Provider würden das russische Gesetz nicht verletzen. Er hat kein Verständnis dafür, dass sein Unternehmen zur Sperre von anderen Seiten gezwungen wird. "Das ist absurd! (...) Wenn zwei Leute per Telefon über eine Bombe sprechen, dann müssen wir allen Leuten in Russland ihre Telefone wegnehmen", formuliert es Ermakov überspitzt.

Ggenüber der "Moscow Times" erklärte ein Google-Verantwortlicher, dass man mit der Sperre von Youtube für Rosnet-Benutzer gegen den 29. Artikel der russischen Verfassung verstoße. Lieber hätte man die Sperre eines einzelnen Videos verhängen sollen, als gleich das ganze Portal zu blockieren. (pd)