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Grafik: APA

Wien - Auf 10 bis 15 Millionen Euro hat AUA-Vorstand Andreas Bierwirth am Donnerstag den Ergebnisschaden aus der Island-Vulkanaschewolke vom April beziffert. "Wäre die Vulkanasche nicht gewesen, hätten wir im zweiten Quartal 2010 ein positives operatives Ergebnis erreicht", sagte Bierwirth in einer Telefonkonferenz.

Nach den hohen Verlusten der ersten Monate des Jahres, anhaltender Schwäche auf den Osteuropastrecken und weiterer Risikofaktoren (Währungsrisiken, Treibstoffkosten, Schuldenprobleme in Zielländern wie Griechenland etc.) bleibt der Vorstand dabei: Heuer wird nur der Free Cash Flow positiv sein, auch ohne Aschewolke hätte die AUA im Gesamtjahr 2010 die Null-Linie beim Ergebnis nicht erreicht.

"Wir sind noch unter Wasser, wir sind noch nicht saniert", machte Bierwirth deutlich. "Wir sind aber auf dem Sanierungspfad." Man dürfe ja nicht vergessen, woher man komme. Die AUA musste sich voriges Jahr unter das Dach der deutschen Lufthansa retten. Nächstes Jahr will die österreichische Airline aber erstmals aus den roten Zahlen auftauchen.

Aschewolke

Nach einem Erstquartals-Betriebsverlust 2010 von 64,7 Mio. Euro hat die AUA laut Bierwirth im abgelaufenen zweiten Quartal nur noch ein Minus von 2,3 Mio. Euro geschrieben. Bierwirth: "Es ist erfreulich, dass die gesamte Verbesserung aus dem zweiten Quartal gekommen ist." Das sei beachtlich, wenn man überlege, dass dieses Quartal extrem ungünstig gestartet sei (Aschewolke).

67 Millionen Euro operativen Verlust hat die seit vorigem Jahr der deutschen Lufthansa gehörende AUA AG nach eigener Bilanzierung im ersten Halbjahr 2010 eingeflogen, in der Lufthansa-Konzernbilanz wird der operative AUA-Abgang mit 70 Mio. Euro ausgewiesen. Zum Vergleich: In den ersten sechs Monaten 2009 hatte der Betriebsverlust der AUA 93,5 Mio. Euro betragen.

Die Lufthansa hat heute für die AUA in der deutschen Konzernbilanz ein minimal positives EBITDA von 7 Mio. Euro veröffentlicht, die AUA selbst kommt als AG dabei auf 9,4 Mio. Euro.

Geldverbrennung stoppen

Für Bierwirth ist das EBITDA im wesentlichen die Messzahl für den Cash flow. "Wir sind also auf dem Weg, heuer im Tagesgeschäft kein Geld mehr zu verbrennen." Dieses Ziel für das Gesamtjahr 2010 sei aufrecht. Am wenigsten erfreulich laufe es auf den Osteuropastrecken. Da merkt die AUA noch nichts von einem besseren Wirtschaftsumfeld. Hier fliegt sie weiter defizitär, hat Überkapazitäten. Weitere Strecken aus dem Osten herauszunehmen, brächte aber im Umsteigeverkehr Kollateralschäden, fürchtet der Vorstand. Für die nächsten Monate hofft Bierwirth, auch im Osten den Tiefpunkt hinter sich lassen zu können.

Im Verlauf des Jahres sollen die paktierten Kosteneinsparungen schärfer zum Tragen kommen, also die Sparpakete bei den Mitarbeitern (Gehaltskürzung), Effekte aus dem Stellenabbau sowie die noch verhandelten Einsparungen mit Lieferanten und Flughafen. Mit dem Flughafen Wien soll es bald ein Ergebnis geben.

Im ersten Halbjahr 2010 hat die AUA-Gruppe durchschnittlich 6.617 Mitarbeiter beschäftigt (Vollzeitstellen). Zum Stichtag 30. Juni 2010 waren es 6.394. In der Lufthansa-Konzernbilanz zählt der "Kranich" die AUA-Mitarbeiter nach Köpfen, dadurch sind es nach Lufthansa-Darstellung gut tausend mehr (7.557). Den Abschluss zum Paket zur Gehaltskürzung erwartet Bierwirth in den nächsten Tagen, nachdem man dann auch mit der Gewerkschaft vida fertig sein will. Auf 6.000 Leute (Vollzeit) will die AUA bis Jahresende kommen. Die dafür "offenen" 400 Betroffenen hätten das Unternehmen großteils schon verlassen bzw. seien in die Stiftung übernommen. (APA)