Wien - Der ORF wird im kommenden Jahr wieder einen heimischen Kandidaten zum Eurovision Song Contest schicken. Einen entsprechenden Bericht von "TV-Media" bestätigte der ORF gegenüber etat.at. Der Modus der Kandidatenauswahl ist derzeit noch offen, möglich wäre aber eine Verknüpfung mit der Castingshow "Helden von Morgen", die im Oktober startet.
Entscheidung einstimmig
ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz hat am Dienstag betont, dass der Wiedereinstieg in den Eurovision Song Contest ein einvernehmlicher Beschluss gewesen sei. Konkret sei die Entscheidung für die Wiederteilnahme und die Übertragung am 7. Juli in einer Direktionssitzung gefallen und von allen mitgetragen worden. Kolportierte Informationen, wonach es von seiner Seite Widerstand gegen den Wiedereinstieg des ORF gegeben habe, wies Lorenz zurück.
Vielmehr habe er ORF-Chef Alexander Wrabetz bereits am Tag nach dem jüngsten Song Contest kontaktiert und sich dafür ausgesprochen, so Lorenz. Die jüngste Ausgabe, die der ORF nicht übertragen hatte, hatte sich als Publikumserfolg erwiesen und brachte mit dem deutschen "Mädchenwunder" Lena Meyer-Landrut eine Siegerin mit Starpotenzial.
Ein Sieg, viele Pleiten
Für Österreich waren die Teilnahmen am Song Contest nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Nur einmal konnte ein echter Erfolg verbucht werden, als Udo Jürgens 1966 mit "Merci Cherie" den ersten Platz errang. Negativ-Rekordhalter sind die Interpreten der Jahre 1981 (Marty Brem), 1984 (Anita), 1988 (Wilfried) und 1991 (Thomas Forstner), die auf dem letzten Platz landeten. 2007 schied Eric Papilaya mit "Get A Life - Get Alive" bereits im Semifinale aus, er wurde dort Vorletzter mit vier Punkten. Auch 2005 ist Österreich schon im Semifinale gescheitert, 2006, 2008, 2009 wurde ebenso wie heuer auf eine Teilnahme verzichtet.
Modus
Seit 2008 finden zwei Halbfinale statt, aus denen sich jeweils die zehn Bestplatzierten neben den vier Gesetzten und dem Ausrichter für die Finalrunde qualifizieren. Zur Teilnahme berechtigt sind alle Länder der Europäischen Rundfunkunion (EBU). (APA/red)