Für das Medizin-Studium bewerben sich mehr Frauen als Männer, die Ergebnisse des Aufnahmetests drehen die Verhältnisse dann wieder um.

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Die Ergebnisse des Auswahlverfahrens für Human- und Zahnmedizin an der Medizin-Uni Graz zeichnen ein ähnliches Bild wie in den vergangenen Jahren. Laut der provisorischen Reihungsliste ist die Schere zwischen den weiblichen und männlichen Bewerbern, die im Herbst ihr Studium beginnen können, noch zusätzlich auseinandergegangen: 43 Prozent der Plätze erzielten Frauen (2009: 46,3 Prozent), 57 Prozent der Studienplätze gingen an Männer.

Auch der neue "Situational Judgement Test", der heuer erstmals neben den obligatorischem Kenntnistest und Textverständnistest zum Einsatz kam, konnte an diesem Ungleichgewicht nichts ändern. Bei diesem Test mussten die Bewerber erläutern, wie sie bestimmte medizinische Situationen bewältigen würden. Männer und Frauen schnitten hier ähnlich gut ab: "Der Situational Judgement Test ist offenbar geschlechtsneutral, während der Kenntnistest auch heuer wieder bei den Frauen schlechter ausgefallen ist als bei den Männern", meint dazu Vizerektor Reibnegger. In Zukunft soll dieser Test bei der Endauswertung noch mehr zählen, heuer war er bei der Gewichtung mit 10 Prozent begrenzt.

Praktisch keine Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechtern gab es übrigens bei den Bewerbern aus dem Ausland. Deren Studienplätze wurden zu 49 Prozent an Frauen und 51 Prozent an Männer vergeben. Unter den Top 10 Gereihten befinden sich heuer jeweils vier Männer und Frauen aus Österreich, sowie zwei deutsche BewerberInnen. Insgesamt traten 1.353 Personen beim Test an, 360 Studienplätze für Herbst stehen zur Verfügung. (edt/derStandard.at, 23.7.2010)