Wien - Österreich hat mit der Weltbank-Gruppe ein Amtssitz-Abkommen geschlossen. Es sieht für Mitarbeiter der internationalen Organisation Privilegien vor, die denen von Diplomaten entsprechen. Das soll die internationalen Organisationen motivieren, weitere Büros in Wien zu eröffnen und Mitarbeiter nach Wien zu schicken. Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) freute sich in einer Aussendung am Donnerstag, dass damit "die Stellung Wiens als wichtiger Standort internationaler Organisationen forciert" werde.

Derzeit sind das "Foreign Investment Advisory Service" (FIAS) und das "Vienna Centre for Financial Reporting Reform" (REPARIS) bereits in Wien etabliert. Ähnliche Konditionen hat das bereits 1997 etablierte Joint Vienna Institute, das von Internationalem Währungsfonds (IMF), Weltbank, Finanzministerium und Nationalbank getragen wird. Das am Mittwoch formal abgeschlossene Amtssitzabkommen soll diese Institute in Wien absichern. Das Abkommen ist bereits vom österreichischen Nationalrat abgesegnet. UNO-Organisationen sind seit 1979 in Wien, auch die OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) hat hier einen Sitz.

Lob für die Zusammenarbeit

Es gibt zwar bereits aus den 1960er Jahren ein Amtssitzabkommen, es ist aber inzwischen überholt und erfasst insbesondere seither neu gegründete Weltbank-Büros nicht. Zur Weltbank-Gruppe gehören unter anderem die IFC (International Finance Corporation), MIGA (Multilateral Investment Guarantee Agency ) IBRD (International Bank für Reconstruction and Development) und IDA (International Development Association).

Weltbank-Vizepräsident für Europa und Zentralasien, Philippe Le Houérou, hebt in einer Aussendung hervor, dass das Abkommen "ein zusätzlicher Schritt in den schon hervorragenden Beziehungen" zwischen Internationaler Organisation und Österreich darstelle. Die Vertretungen in Wien seien eine Ressource für die Länder in der Region und eine wichtiger technischer und Implementierungspartner für die Weltbank-Gruppe und andere Agenturen, die an der Entwicklung des privaten Sektors arbeiten. Lob für die Zusammenarbeit gab es auch vom IFC und MIGA. (APA)