Wien - Die Telekom Austria (TA) prüft im Auftrag des Finanzministeriums in einer Arbeitsgruppe den eigenen Verkauf an die russische Telekomgesellschaft MTS, schreibt das "WirtschaftsBlatt" in seiner Online-Ausgabe. Ministeriumssprecher Daniel Kapp dementierte dies "kategorisch". Es gebe keinen Auftrag des Finanzministeriums in dieser Richtung.

Es habe vor "einigen Wochen" ein konkretes Kaufangebot der Russen gegeben. Finanzminister Josef Pröll habe daraufhin die TA beauftragt, Chancen und Risken eines solchen Deals zu prüfen, so das "WirtschaftsBlatt". Schon im März hatte es Gerüchte gegeben, dass MTS die TA übernehmen wolle. 

Dementi

 

Die Telekom Austria Group dementiert "entschieden", dass eine interne Arbeitsgruppe einen Verkauf an die russische Telekommunikationsfirma MTS evaluiert. Auch gebe es keinen Privatisierungsauftrag des Eigentümers ÖIAG, stellt das Unternehmen in einer Aussendung am Dienstagnachmittag fest.

Auch die Personalvertretung reagiert heftig auf den Bericht, wonach ein Verkauf an die MTS geprüft werde. Man sei "klar gegen einen Ausverkauf des Unternehmens". Dieser würde "Hunderte Arbeitsplätze gefährden". Das Management habe gerade erst "in einer Hauruck-Aktion" Festnetz und Mobilfunk zusammengeführt. "Die neuerlichen Gerüchte wenige Tage danach über einen Verkauf an die russische Firma MTS beunruhigen uns zutiefst" heißt es in einer Aussendung des Vorsitzenden der Personalvertretung, Markus Hinker. Die Personalvertretung werde die Fusion von Festnetz und Mobilfunk nur unterstützen, "wenn die A1 Telekom Austria damit als integrierter Konzern gestärkt in eine eigenständige Zukunft geht". Falls damit nur ein Verkauf an die Russen vorbereitet werde, "werden wir uns dagegen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr setzen", so Hinker.

Die MTS, Nummer eins am russischen Telekommunikationsmarkt, steht unter der Kontrolle des russischen Milliardärs Wladimir Jewtuschenkow. (APA)