Berlin - Der amerikanische Stararchitekt Daniel Libeskind kann das Jüdischen Museum in Berlin wie geplant erweitern. Der Aufsichtsrat der Berliner Großmarkt GmbH stimmte dem Verkauf des dafür notwendigen Grundstücks zu, wie der Liegenschaftsfonds der Stadt am Montag mitteilte. Libeskind will in der riesigen Blumenmarkthalle gegenüber dem von ihm entworfenen Museum einen Erweiterungsbau für Kultur- und Bildungsveranstaltungen schaffen. Der Blumengroßmarkt zieht aus.

"Nach der Umgestaltung des Geländes wird sich Berlin mit einem weiteren spektakulären Libeskind-Bau schmücken können", sagte Kulturstaatssekretär Andre Schmitz. Der Kauf sei das Ergebnis konstruktiver Gespräche zwischen dem Museum, dem Bund und dem Land Berlin.

Das 2001 im Herzen Berlins eröffnete Museum platzt aus allen Nähten. Einst für 300.000 Besucher geplant, kommen heute im Schnitt 750.000 Menschen pro Jahr. Der neue Akademie-Bau ist als Haus-im- Haus-Konstruktion geplant: Libeskind will drei schrägstehende Würfel in die fast 8.000 Quadratmeter große Industriehalle "hineinschieben".

Der deutsche Freundeskreis des Museums übernimmt den nicht genannten Kaufpreis des insgesamt 10.000 Quadratmeter großen Areals. Die Baukosten sind auf zehn Millionen Euro veranschlagt. Sechs Millionen davon trägt der Bund, den Rest das Museum. Der Bau soll voraussichtlich im August beginnen und bis Herbst 2011 abgeschlossen sein. (APA)