Die Rundpanoramagesellschaft? Ein spekulatives Gesellschaftsportrait aus 17.352 Einzelbildern aufgenommen mit Überwachungskameras am Wiener Opernball - "Wien MMIX / Rundpanorama" von Jules Spinatsch

Foto: Kunst im öffentlichen Raum Wien / Spinatsch

Wien - Das Architekturzentrum Wien (Az W) und der Wiener Karlsplatz stehen im Sommer und Herbst unabhängig voneinander im Zeichen des öffentlichen Raums. So ist der diesjährige "Az W Photo Award" eng mit der Herbstausstellung "Platz da!" verknüpft, die sich anlässlich des 10. Jubiläums des "European Urban Public Space Awards" mit dem öffentlichen Raum auseinandersetzt. Bis 1. September können Fotos zum Thema "Public Space" eingereicht werden; die von einer Fachjury ausgewählten Beiträge und Siegerfotos werden im November zwei Wochen lang im Rahmen von Eyes On - Monat der Fotografie ausgestellt.

Fotos und öffentlichen Raum verbindet auch der Schweizer Künstler Jules Spinatsch. Er erstellte mit "Wien MMIX / Rundpanorama" ein Repräsentationsporträt der Wiener Gesellschaft, das ab 30. Juli drei Monate lang im Resselpark am Wiener Karlsplatz zu sehen sein wird. 17.352 Einzelbilder entstanden durch zwei Überwachungskameras, die Spinatsch beim Wiener Opernball 2009 installiert hatte. Die Momentaufnahmen zwischen 20.32 und 5.10 Uhr hat der Künstler, der durch seine großformatigen Überwachungspanoramen bekanntgeworden ist, zu einem Rundpanorama zusammengesetzt, das Planung und Zufall in Dialog setzt.

Der "Az W Photo Award" war vergangenes Jahr im Rahmen des Balkanschwerpunktes unter dem Motto "Architektur und Urbanismus in Südosteuropa" ins Leben gerufen worden. Die Ausstellung "Platz da! European Urban Public Space" zeigt von 14. Oktober bis 31. Jänner im Az W die Siegerarbeiten des "European Urban Public Space Awards" der vergangenen zehn Jahre. (APA)