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Das Bild von Max Papeschi, aktuell Teil der Ausstellung 'Abnormal Nudes' im Tacheles in Berlin. Papeschi wolle damit einen kritischen Blick auf den 'Horror' des American Lifestyle werfen, wird vermittelt.

Foto: AP /Markus Schreiber

Warschau - Ein in Pop-Art-Manier gehaltenes Bild "NaziSexyMouse" einer nackten Frau mit einem Micky-Maus-Kopf vor einem Hakenkreuz sorgt in der westpolnischen Stadt Posen für eine Kontroverse. Mit dem in der Innenstadt aufgehängten Banner wirbt nämlich eine Kunstgalerie für eine Ausstellung des italienischen Künstlers Max Papeschi, die im Herbst eröffnet werden soll. Der Werbebanner bewirkt Aufregung und Empörung, da in der polnischen Gesellschaft die Erinnerung an die Zeit der Naziherrschaft noch sehr präsent ist; schließlich kamen etwa sechs Millionen Polen, darunter rund drei Millionen Juden, in Konzentrationslagern und Ghettos ums Leben. Das Plakat hängt nur wenige Meter von der Synagoge entfernt, die während der NS-Besetzung als Schwimmbad genutzt wurde. Beim ersten Anblick des Bildes sei sie mit Ekel erfüllt gewesen, sagt die 64-jährige Alicja Kobus, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde: "Es ist ein Schock für alle Menschen, die noch immer vor der Hölle des Holocaust Angst haben".

"Diese künstlerische Provokation verletzt die Gefühle vieler Menschen", sagt der Stadtrat Norbert Napieraj, der deswegen bereits Anzeige erstattet hat. Doch die Staatsanwaltschaft lehnte es ab, gegen das Plakat vorzugehen. Begründung: Bei dem Bild handle es sich um ein Kunstwerk, und somit verstoße es auch nicht gegen die polnischen Gesetze gegen die Verherrlichung des Nationalsozialismus. Unbekannte haben sich zwischenzeitlich des Plakats angenommen, bereits zweimal wurde es beschädigt. (APA/apn)