Die Bestellung Waltraud Langers zur neuen Leiterin der ORF-Fernseh-Hauptabteilung Magazine wurde am Mittwoch offiziell vom ORF bestätigt, DER STANDARD berichtete. . Langer, die zuletzt als Infochefin von ORF 1 und Stellvertreterin von TV-Chefredakteur Karl Amon tätig war, tritt ihre Funktion umgehend an, wie es in einer Aussendung hieß. Mit Langer stehe künftig eine "allseits unbestrittene und höchst kompetente Frau an der Spitze einer der wichtigsten Abteilungen", erklärte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz.

Die neue Chefin der TV-Magazin habe sowohl durch ihre fachliche Kompetenz als erfahrene Fernsehmanagerin als auch durch ihr breites Erfahrungsspektrum als versierte Journalistin überzeugt, so der ORF-Chef. Langer selbst bezeichnete es bei ihrer neuen Aufgabe als vorrangiges Ziel, attraktive Magazin- und Servicesendungen für das Publikum zu gestalten, die den internationalen Vergleich nicht scheuen müssen. Bestehendes solle noch besser und Neues ermöglicht werden, so Langer.

Wrabetz hielt darüber hinaus fest, "dass die Auswahl unter mehreren ausgezeichneten Kandidatinnen und Kandidaten erfolgte und letztlich die berufliche Erfahrungsbreite von Waltraud Langer - von der Auslandskorrespondentin, der Magazinredakteurin und Wirtschaftschefin bis zur erfahrenen Fernsehmanagerin - den Ausschlag gab". Der ORF stelle "mit dieser Bewerbungsliste auch unter Beweis, dass für weitere Führungspositionen ausgezeichnete Persönlichkeiten im Haus vorhanden sind", so Wrabetz.

Um die Besetzung der Magazine-Leitung gab es wie berichtet in den vergangenen Wochen öffentliche Diskussionen. Gegen die anfangs favorisierte "ZiB"-Journalistin Lisa Totzauer gab es Widerstand seitens der Magazin-Redakteure sowie von Informationsdirektor Elmar Oberhauser. Bei der Wahl durch die Redakteursversammlung erhielt dann auch Peter Resetarits die meisten Stimmen. Am Freitag einigten sich Wrabetz und Oberhauser schließlich auf Langer.

Die gebürtige Salzburgerin Langer startete als Journalistin bei den "Salzburger Nachrichten" und beim "profil" und trat 1988 in die ORF-Information ein. Von 1992 bis 1994, zur entscheidenden Zeit der österreichischen EU-Beitrittsverhandlungen, machte sie als ORF-Auslandskorrespondentin durch ihre kompetente Berichterstattung aus Brüssel auf sich aufmerksam. Nach ihrer Rückkehr nach Wien war sie Mitglied der Wirtschaftsredaktion und gestaltete Beiträge für die "ZiB" und das Wirtschaftsmagazin "Schilling", ehe sie Leiterin des "ZiB"-Wirtschaftsressorts wurde. 2007 wurde Langer schließlich Infochefin von ORF 1. Am Bildschirm war Langer auch als Moderatorin von "Offen gesagt" und in der "Pressestunde" präsent.

Langers Nachfolgerin als ORF 1-Infochefin und Stellvertreterin von TV-Chefredakteur Amon könnte nun Lisa Totzauer werden. Peter Resetarits soll unterdessen mit verschiedenen Bürgersendungsformaten noch stärker am Bildschirm präsent sein. Gegen seine Bestellung sprach ORF-intern offenbar der Umstand, dass er als unverzichtbares Gesicht auf ORF 2 gilt. Resetarits dürfte denn auch eine weitere Sendung bekommen. "Resetarits hilft" soll bereits im Herbst 2010 im Hauptabend von ORF 2 an den Start gehen, war aus dem ORF zu hören. (APA)