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Waschgang für Washington: Ein-Dollar-Noten beim Trocknen nach der Geldwäsche in Harare.

Foto: AP/Mukwazhi

Wien/Harare - Die Notenbank der Vereinigten Staaten, die Fed in Washington, ist vergleichsweise streng mit dem Austausch der von ihr ausgegebenen Banknoten. Einer Ein-Dollar-Note ist hier bloß eine durchschnittliche Lebensdauer von 20 Monaten vergönnt, dann wird sie ausgetauscht. Jedes Jahr zerstört die US-Notenbank etwa 6.000 Tonnen an abgegriffenen Geldscheinen.

Anderswo ist etwas mehr Flexibilität gefragt. In Simbabwe wurde im vergangenen Jahr der US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel eingeführt, nachdem der Simbabwe-Dollar in der Folge des Zusammenbruchs der Wirtschaft in Rekordzeit an Wert verloren hatte. Die Lebensdauer eines Dollar-Scheins ist in Afrika naturgemäß um ein Vielfaches höher als in den USA.

In den ärmeren Teilen der Bevölkerung sind die Ein-, Zwei-, Fünf- und Zehn-Dollar-Noten die gebräuchlichsten. Größere Scheine kommen nur durch Banken oder Exportverkäufe ins Land und sind in der Regel sauber. Die kleinen Scheine wandern dagegen auf Märkten, in Bussen und Lokalen buchstäblich so lange von Hand zu Hand, bis sie zerfallen.

Scheine in der Unterhose

Die meisten Banken und Geschäfte nehmen solche zerfledderten oder verschmutzten Scheine gar nicht mehr an. Was auch daran liegt, dass sie oft schlecht riechen: Zum Schutz gegen Diebstahl werden die Scheine nämlich vor allem in den Slums üblicherweise in der Unterwäsche oder in den Schuhen getragen.

Geldwäsche ist in Simbabwe deshalb nicht nur was für schwere Jungs. Unter der Bevölkerung hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass sich die Scheine per Handwäsche in warmem Wasser am schonendsten säubern lassen. In einer Reinigung in Ost-Harare hat man herausgefunden, dass auch ein Maschinenwaschgang mit anschließendem Schleudern dem Baumwollgewebe der Scheine nicht schadet. Allerdings raten die Angestellten von einer chemischen Reinigung ab. Das bleicht die Banknoten nämlich zu sehr aus. (red/AP)