Vatikanstadt - Das Budget des Heiligen Stuhls weist für das Jahr 2009 ein Defizit von rund vier Millionen Euro auf. Laut einem Kommunique des Kardinalsrates zur Beratung der organisatorischen und wirtschaftlichen Fragen des Apostolischen Stuhls vom Samstag standen im Vorjahr Ausgaben der Kurie in Höhe von rund 254 Millionen Euro Einnahmen von 250 Millionen Euro gegenüber.

Der größte Teil der Ausgaben entfiel demnach auf die Dikasterien (Ämter der römischen Kurie) sowie die Kommunikationsmittel des Heiligen Stuhls, insbesondere Radio Vatikan. Im Vergleich zum Jahr davor sei es jedoch gelungen, die negativen Auswirkungen der Umstellung auf internationale Bilanzierungsstandards aufzufangen, heißt es in der Mitteilung.

Der sogenannte Peterspfennig hat dem Heiligen Stuhl im vergangenen Jahr rund 82,5 Millionen US-Dollar (65,3 Mio. Euro) eingebracht. Die größten Spenden seien aus den Vereinigten Staaten, Italien und Frankreich gekommen. Gemessen an der Katholikenzahl seien zudem die Gelder aus Japan und Südkorea besonders hoch gewesen. Aus den Diözesen flossen dem Heiligen Stuhl weitere 31,5 Millionen Dollar zu. Den größten Beitrag leisteten die US-amerikanischen und die deutschen Diözesen.

Defizit halbiert

Der Heilige Stuhl beschäftigt nach Angaben des Kardinalsrates gegenwärtig 2.762 Personen, unter ihnen 766 Priester, 344 Ordensleute (261 Männer und 83 Frauen) sowie 1.652 Laien (1.201 Männer und 451 Frauen).

Der Kardinalsrat tagte von Mittwoch bis Freitag unter der Leitung von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone im Vatikan.

Die Bilanz des - von der Bilanz des Heiligen Stuhls getrennt behandelten - "Staat der Vatikanstadt" weist für das Vorjahr ein Minus von rund acht Millionen Euro auf. Dies sei gegenüber dem Jahr davor eine Reduzierung um rund 7,5 Millionen Euro, die vor allem durch Sparmaßnahmen erreicht worden sei, teilten die Kardinäle mit. Große Ausgabeposten seien der Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur sowie die Restaurierungsarbeiten an den Kolonnaden des Petersdomes sowie an den römischen Basiliken gewesen.

Der Vatikanstaat beschäftigt demnach gegenwärtig 1.891 Personen, unter ihnen 38 Ordensmänner und 27 Ordensfrauen sowie 1.826 Laien (1.543 Männer und 283 Frauen). (APA)