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"Wenn wir abstürzen sollten, werde ich nicht sagen, ich bin unersetzbar."

APA-FOTO: ROBERT JAEGER

Graz - Der steirische VP-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer will bei Verhandlungen nach der Landtagswahl am 26. September keine Partei ausschließen. Dies sei nicht sein Stil, er habe nie ausgegrenzt, so der Spitzenkandidat der steirischen VP in Anspielung auf SPÖ-Chef Franz Voves, der mit Schützenhöfer nicht mehr zusammenarbeiten will. Der VP-Obmann erklärte am Mittwochabend im Steirischen Presseclub, er lasse sich - auch angesichts von Umfragen - nicht in die Favoritenrolle drängen.

Es sei noch keineswegs klar, wer die Wahl gewinnen werde, so Schützenhöfer. Er könne nur sagen, dass die Stimmung in seiner Partei gut sei und er ein gutes Team habe, aber es sei auch festzuhalten: "Ich bin Tag und Nacht unterwegs, aber das reicht nicht, wenn der Erste nicht Fehler macht. Und er macht Fehler". Trotz guter Werte - eine aktuelle Umfrage der "Steirerkrone" sieht die Großparteien gleichauf - und des Erfolgs bei den Gemeinderatswahlen im März sei man nicht der Favorit, sondern Herausforderer.

Erster Ansprechpartner SPÖ

Die großen Aufgaben wie etwa die Bewältigung des Budgets könnten nur mit dem Konsens einer großen Mehrheit erledigt werden. Das sei der Hintergrund, warum er sage, dass sein erster Ansprechpartner nach der Wahl die SPÖ sei, so Schützenhöfer. Das gehe nur mit den großen Parteien, "ich halte es für die verdammte Pflicht der Großen zusammenzuarbeiten; reißen wir uns zusammen", sagte der VP-Chef, der später aber auch einräumte, dass er alle in die Überlegungen zu einem Arbeitsübereinkommen einbeziehe.

Über sein politisches Schicksal nach einer missglückten Wahl wollte Schützenhöfer nicht spekulieren, aber: "Wenn wir abstürzen sollten, werde ich nicht sagen, ich bin unersetzbar". Er trete an, weil er wolle, "dass dieses Land wieder steirischer wird. Ich will, dass die Steiermark Entscheidungsvorgänge im Bund beeinflussen kann".

"Regeln nicht mitten im Spiel ändern"

Was den Proporz und dessen von den anderen Parteien angestrebte Abschaffung angehe, sagte der VP-Chef, er wolle dies auf Dauer nicht ausschließen, aber er ändere "nicht mitten im Spiel die Spielregeln".

SPÖ und ÖVP gleichauf

Eine von der "Steirerkrone" (Donnerstag-Ausgabe) in Auftrag gegebene Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS unter 800 Steirern sieht die SPÖ und die ÖVP jeweils auf je 39 Prozent. Verglichen mit 2005 attestiere dies der ÖVP leichte Gewinne und der SPÖ ein Minus von fast drei Prozent. 62 Prozent der Befragten haben sich noch nicht entschieden. Sieben Prozent verbucht die FPÖ, sechs Prozent die KPÖ, fünf Prozent die Grünen und zwei Prozent das BZÖ. (APA)