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"Llaüts" nennt Fabrizio Plessi seine Hommage an mallorquinische Fischerboote

Foto: Archiv Plessi

Ossiach - Natürlich habe er Angst gehabt vor dem Feuer der Hölle. "Deshalb bin ich als Kind auch immer brav beichten gegangen", erzählt Fabrizio Plessi.

Nun stellt der Italiener mit Hang zum Monumentalwerk im Benedictussaal des Stiftes Beichtstühle auf den Kopf, die überlebensgroße, eiserne Konstruktion dreht sich um die eigene Achse. Aus den Fensterchen, dort also, wo üblicherweise der Pfarrer auf die armen Sünder blickt, lodert ewiges Feuer. Nicht in echt, selbstverständlich, sondern elektronisch und von Knistern untermalt.

"Movimenti Catodici Barocchi" nennt Plessi diese Videoinstallation aus den Jahren 1996/2002, ein Klassiker, der bereits durch zahlreiche Museen getourt ist.Neu im Repertoire ist die weiß-blau gestrichene, hölzerne Barke, die Kiel oben im Stiftfoyer gestrandet ist, aus dem Rumpf dringt Kunstlicht und Meeresrauschen.

"Llaüts" heißt diese Installation zu ebener Erd' und auch die Sammlung großformatiger Zeichnungen, die er im ersten Stock auf schmalen, hohen Eisentischen drapiert hat. Llaüts - so wie die mallorquinischen Fischerboote, die in Zeiten von Plastikkähnen und Jetskis für Plessi Mallorcas Vergangenheit symbolisieren.

Eröffnet wird "Plessis Traum", so der Titel der Ausstellung, am 7. Juli. (asch/ DER STANDARD, Printausgabe, 8.7.2010)