Weißer Engel, Kloster Mileševa, 1234-1236 (Kopie des Freskos, 215 x 122 cm, Nationalmuseum, Belgrad)

Foto: Matica Srpska

Heiliger Sava und Simeon Nemanja, Detail: Heiliger Sava, Kloster Mileševa, 1234-1236 (Kopie des Freskos, 242 x 142 cm, Nationalmuseum, Belgrad)

Foto: Matica Srpska

Kozma Damjanović, Heilige Dreifaltigkeit (Typ "Trimurti"), 17. Jahrhundert (Tempera auf Holz, 48 x 36 cm Museum der Serbischen Orthodoxen Kirche, Belgrad)

Foto: Matica Srpska

In Zusammenarbeit mit der Matica Srpska, der ältesten serbischen Kultur- und Wissenschaftsinstitution und der ökumenischen Stiftung Pro Oriente zeigt das Dom Museum anlässlich der 150-Jahrfeier der Gründung der Serbisch-Orthodoxen Kirchengemeinde zum Hl. Sava in Wien Einblicke in das reiche Kulturerbe Serbiens der letzten zwölf Jahrhunderte.

800 Jahre Geschichte

Die Ausstellung umfasst vorwiegend Wandmalereien, Ikonen, Handschriften und alte Drucke beginnend mit der Epoche der Nemanjiden und nachfolgenden Dynastien (13.-15. Jh.) sowie aus der Periode der osmanischen Herrschaft in Serbien (15.-19. Jh.) Besonderes Augenmerk gilt auch bedeutenden serbischen Persönlichkeiten aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert, die die serbische Nationalgeschichte geprägt und kulturelle Brücken nach Westeuropa geschlagen haben.

Beli Andjeo

Eingeleitet wird die Ausstellung mit der "Originalkopie" einer der bedeutendsten Fresken Serbiens: Der "Weiße Engel" (Beli Andjeo) befindet sich im Kloster Mileševa und ist in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden. Das beeindruckende Fresko hat es übrigens bereits ins All geschafft: Das erste Videosignal, welches 1963 via Satellit von Europa in die USA ging, beinhaltete Bilder des Weißen Engels. Dieselben Bilder wurden einige Zeit später in den Weltraum gefunkt um eventuell vorhandenen Außerirdischen "ein Bild der Liebe und des Friedens zu schicken".

Beziehungen zu Wien

Neben Fresken und Ikonen aus den unter byzantinischem Einfluss gebauten bedeutendsten mittelalterlichen Klöstern Serbiens findet man im Dom Museum nun auch Kunstwerke des Barock, die einen Wendepunkt bei der Annäherung und Akzeptanz des westlichen Kulturmodells markieren und schließlich Zeugnisse, die die Erneuerung der öffentlichen Institutionen nach der Befreiung von der jahrhundertelangen osmanischen Herrschaft dokumentieren. Besonders interessant sind auch Leihgaben aus der Österreichischen Nationalbibliothek, die von den engen Beziehungen zwischen den serbischen Aufklärern und der Hauptstadt der Donaumonarchie zeugen. (Olivera Stajić, 12. Juli 2010, daStandard.at)