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Foto: AP Photo/Eranga Jayawardena

Colombo - Hunderte Demonstranten haben am Dienstag ein Büro der Vereinten Nationen in Colombo belagert und ein Ende der Untersuchung mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen während des Bürgerkriegs gefordert. Angeführt vom srilankesischen Minister für Wohnungswesen, Wimal Weerawansa, und buddhistischen Mönchen versuchte die Menschenmenge zunächst, das Gebäude zu stürmen. Dann ließen sich die Demonstranten vor dem Eingangstor nieder, so dass die UNO-Mitarbeiter das Gelände nicht verlassen konnten.

Weerawansa sagte zu den Demonstranten, die Nationalflaggen schwenkten: "Wenn die UNO ihre Mitarbeiter wieder raushaben will, ermahnen wir sie, ihr Gremium abzuberufen." Der Protest richtet sich gegen eine dreiköpfige Kommission, die UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon im vergangenen Monat einsetzte, um ihn bei der Untersuchung der möglichen Menschenrechtsverletzungen zu unterstützen. Sri Lanka hat die Vorwürfe zurückgewiesen und eine eigene Kommission eingesetzt. Die Regierung hat die UNO-Untersuchung als Verletzung der Souveränität des Landes bezeichnet.

Im vergangenen Jahr hatten die srilankesischen Regierungstruppen die Rebellen der LTTE im Norden des Landes besiegt. Damit endete der 25 Jahre dauernde Kampf der tamilischen Aufständischen für einen eigenen Staat. Sowohl die Rebellen als auch die Streitkräfte nahmen nach Ansicht von Menschenrechtsgruppen während der Kämpfe absichtlich Zivilpersonen ins Visier und missbrauchten sie als menschliche Schutzschilde. Allein in den letzten fünf Monaten der Kämpfe kamen mehr als 7.000 Zivilpersonen ums Leben. (APA/apn)