Wien - Scharfe Kritik an der geplanten Fusion von Volkskundemuseum und Völkerkundemuseum in einem "Museum Neu" gab es heute, Montag, seitens der FPÖ. Es sei zu befürchten, "dass die Agenden der Volkskunde unter dem Multi-Kulti-Motto des neuen Museums ins Hintertreffen geraten", hieß es in einer Aussendung zur heutigen Pressekonferenz. FP-Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner forderte, dass sowohl das Volkskunde- als auch das Völkerkundemuseum zu eigenständigen Bundesmuseen werden.

Beide Museen seien seit Jahren finanziell ausgehungert und damit "mürbe gemacht" worden, erklärt sich Unterreiner das Einverständnis beider Direktoren zu einer Verschmelzung. Das Volkskundemuseum, das bisher als Verein geführt wird und sich "mit dem Kulturerbe Österreichs und somit der Österreichischen Identität auseinandersetzt", würde im "Museum Neu" allerdings "bloß nur noch ein Teil im Völkergemisch aus aller Welt" sein. Unterreiner empörte sich daher, dass "den Linken die Missachtung unseres Kulturerbes" sowie die "Zerstörung von Werten, wie Heimatliebe" offenbar "ein gesellschaftspolitisches Ziel" sei.

Das Volkskundemuseum müsse stattdessen im Gebäude im Palaus Laudon erhalten bleiben und in den Status eines Bundesmuseums erhoben werden. Auch das Völkerkundemuseum stelle "einen bedeutenden Beitrag zum Reichtum unserer Museenlandschaft dar, indem es sich mit der kulturellen Vielfalt anderer Völker und Erdteile, wie etwa Afrika, Asien u.s.w." beschäftigt.

Im Kulturausschuss am vergangenen Mittwoch war ein Antrag der FPÖ auf Herauslösung des Völkerkundemuseums aus dem Verbund des Kunsthistorischen Museums und Führung als eigenständiges Museum abgelehnt worden. SP, VP und Grüne hatten sich für die Zusammenführung von Volks- und Völkerkundemuseum ausgesprochen. (APA)