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Guillermo Farinas ist nach seinem Hungerstreik in Lebensgefahr

Foto: Reuters/Boylan

Havanna - Ein im Februar in Hungerstreik getretener kubanischer Dissident schwebt laut staatlichen Medienberichten in akuter Lebensgefahr. Dank künstlicher Ernährung habe Guillermo Farinas zuletzt zwar wieder zugenommen, er habe aber ein lebensgefährliches Blutgerinnsel entwickelt, schrieb die kommunistische Parteizeitung "Granma" am Samstag.

Farinas trat am 24. Februar in Hungerstreik, um gegen die anhaltende Inhaftierung Dutzender politischer Gefangener zu protestieren. Er reagierte damit auf den Tod des Häftlings Orlando Zapata Tamayo, der am 23. Februar nach sieben Jahren Gefängnis an den Folgen eines Hungerstreiks gestorben war.

In dem "Granma"-Artikel wurden ausführlich die Bemühungen der Ärzte geschildert, Farinas am Leben zu erhalten. Der 48-Jährige wurde am 11. März in die Universitätsklinik Arnaldo Milian Castro in Santa Clara eingeliefert und wird seither über einen Schlauch künstlich ernährt. "Granma" berichtete unter Berufung auf den Leiter der Intensivstation, Armando Caballero, dass Farinas seit seiner Einlieferung mindestens neun Pfund zugenommen habe. Er wiege jetzt rund 150 Pfund (68 Kilogramm).

Farinas' Mutter, Alicia Hernandez, sagte der Nachrichtenagentur AP, ihr Sohn werde sich weiter weigern, zu essen und zu trinken, bis die politischen Gefangenen freigelassen würden. "Wenn seine Forderungen nicht erfüllt werden, sind dies die letzten Tage in Guillermos Leben", sagte Hernandez. (APA)