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US-Außenministerin Hillary Clinton und ihr polnischer Amtskollege Radoslaw Sikorski (Mi., stehend) legten nicht selbst Hand an das Ergänzungsprotokoll zum Raketenabwehrschild. Unterschreiben durften der stellvertretende polnische Außenminister Jacek Najder (2.v.re.) und der US-amerikanische Botschafter in Polen, Lee Feinstein.

Foto: EPA/Radek Pietruszka

Krakau - Die USA sind ihrem geplanten Raketenschild in Europa ein Stück nähergekommen. US-Außenministerin Hillary Clinton und ihr polnischer Amtskollege Radoslaw Sikorski unterzeichneten am Samstag ein Zusatzprotokoll, durch das der im August 2008 unterzeichnete Vertrag über das ursprünglich geplante US-Raketenabwehrsystem in Polen und Tschechien auf den heutigen Stand gebracht wird.

Der Vertrag war damals noch von der US-Vorgängerregierung unter Präsident George W. Bush geschlossen worden. Amtsinhaber Barak Obama erklärte im September aber den Verzicht auf das geplante Abwehrsystem. Stattdessen kündigte er ein flexibleres System an, das sich auf die Abwehr iranischer Kurz- und Mittelstreckenraketen konzentrieren soll.

Der nun geplante Raketenschild helfe dabei, das polnische Volk, Europa und die Verbündeten der USA vor Bedrohungen aus dem Iran zu schützen, sagte Clinton bei der Unterzeichnung des Protokolls in Krakau. Washington hoffe, dass sich auch Moskau in "gemeinsamer Arbeit diesen Bedrohungen" stellen werde.

Russland hatte den ursprünglich geplanten Raketenschild wiederholt als Bedrohung für die eigene Sicherheit kritisiert und zwischenzeitlich mit der Stationierung von Iskander-Raketen in Kaliningrad gedroht. Die USA boten Russland bereits mehrmals eine Zusammenarbeit bei der Raketenabwehr in Europa an. (APA)