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Natürliche Ressourcen wie Energierohstoffe, Metalle, Mineralien, Biomasse oder Wasser bilden die Grundlagen für unser Leben auf diesem Planeten und dürfen daher nicht auf Kosten kommender Generationen achtlos verschwendet werden. Der sparsame und effiziente Umgang mit natürlichen Ressourcen gilt als eine der Schlüsselstrategien für eine nachhaltige Entwicklung unserer Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.

Der globale Ressourcen-"Hunger"

Die Menge an natürlichen Ressourcen, die zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen in der Weltwirtschaft eingesetzt wird, steigt stetig an. Mit einer globalen Ressourcenentnahme von rund 60 Milliarden Tonnen jährlich entnimmt und verwendet der Mensch heute etwa um 50 Prozent mehr Ressourcen als noch vor 30 Jahren. Die zunehmende Entnahme natürlicher Ressourcen führt zu ökologischen und sozialen Problemen, oft mit den schlimmsten Auswirkungen in den armen Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien. Neben dem ökologischen Aspekt ist unser gegenwärtiger Umgang mit natürlichen Ressourcen auch von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung. Europa wie auch Österreich sind stark und zunehmend von Rohstoffimporten aus dem Ausland abhängig um die Produktion und den Konsum von Gütern und Dienstleistungen zu gewährleisten. Durch die weltweit wachsende Nachfrage bei gleichzeitiger Verknappung der natürlichen Ressourcen kommt es auf den Weltmärkten zu einem Anstieg der Preise für Rohstoffe, die besonders jene Länder treffen, die eine hohe Importabhängigkeit aufweisen.

In Österreich übersteigt der Ressourcenverbrauch die heimische Ressourcenentnahme zum Teil deutlich, bei Metallen und fossilen Energieträgern etwa um das Sechs- bzw. Achtfache. Eine höhere Ressourceneffizienz wird somit zu einem zunehmend wichtigen Kosten- wie Wettbewerbsfaktor für Österreich, da preiswerter produziert werden kann und die Importabhängigkeit verringert wird.

Relative Entkoppelung von Ressourcenverbrauch und Wirtschaftswachstum

Die Entkoppelung des Wirtschaftswachstums vom Verbrauch natürlicher Ressourcen bildet die Hauptstrategie zur Erreichung einer nachhaltigen Ressourcennutzung in Österreich und Europa. In den letzten 30 Jahren konnte eine sogenannte "relative Entkoppelung" von Ressourcenverbrauch und Wirtschaftswachstum erreicht werden. Um einen Euro Wirtschaftsleistung zu produzieren, sind immer weniger natürliche Ressourcen notwendig. Durch insgesamt steigende Produktions- und Konsummengen wurden diese Effizienzgewinne jedoch überkompensiert. Der absolute Verbrauch an natürlichen Ressourcen in Österreich ist somit weiter am Ansteigen und liegt mit knapp 20 Tonnen pro Kopf und Jahr im EU Vergleich im oberen Drittel.

Der österreichische Ressourceneffizienz-Aktionsplan

Eine große Anzahl politischer Prozesse auf europäischer und internationaler Ebene zeigen die wachsende Bedeutung des Themas Ressourcennutzung und Ressourceneffizienz. So implementiert etwa die OECD seit einigen Jahren ein Programm zur Erhöhung der Ressourceneffizienz in OECD-Ländern und die Europäische Kommission veröffentlichte Strategien für eine nachhaltigere Nutzung von natürlichen Ressourcen in Europa.

Dass der sorgsame und effiziente Umgang mit natürlichen Ressourcen auch für Österreich von großer Bedeutung ist, unterstreicht die Initiative des österreichischen Ressourceneffizienz Aktionsplans. Dieser Aktionsplan wird unter Leitung des Lebensministeriums entwickelt und soll bis Ende 2010 fertig gestellt werden. In einem Dialog-Prozess mit Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie mit zuständigen Stellen in den Ländern werden derzeit Ziele zur Forcierung der Ressourceneffizienz in Österreich definiert sowie Leitmaßnahmen und Leitinstrumente zu ihrer Erreichung erarbeitet.