Mogadischu - Bei Kämpfen in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind am 50. Jahrestag der Unabhängigkeit des ostafrikanischen Bürgerkriegslandes mindestens 17 Menschen getötet worden. Eine Artilleriegranate traf dabei ein Haus, in dem Familien Schutz gesucht hatten. Allein dabei kamen elf Menschen ums Leben, darunter fünf Kinder und drei Frauen. 22 Menschen wurden verwundet, wie Ali Muse, der Leiter des Rettungsdienstes in Mogadischu mitteilte.

"Es war ein furchtbarer Anblick. Ich habe so ein Massaker seit Tagen nicht mehr gesehen", sagte Muse. Nach einem Rundfunkbericht besuchte Präsident Sheikh Sharif Sheikh Ahmed, dessen international anerkannte Regierung nur einige Viertel von Mogadischu kontrolliert, die Frontlinie. Die gegen die Übergangsregierung kämpfenden islamistischen Kräfte hatten der Bevölkerung verboten, den 50. Jahrestag der Unabhängigkeit zu feiern. Der Feiertag sei "von den Ungläubigen geerbt", erklärte der hohe Würdenträger Moalim Mohamed Farah. Am 1. Juli 1960 waren Britisch-Somaliland und das ehemalige Italienisch-Somaliland vereinigt und als Republik Somalia unabhängig geworden. Die italienische Kolonie, 1941 von den Briten eingenommen, war nach dem Zweiten Weltkrieg UNO-Treuhandgebiet.(APA/apn)