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Der umgebaute Supertanker "A Whale" soll das ölverseuchte Wasser im Golf von Mexiko aufsaugen.

Foto: EPA/Bob Pearson

New Orleans/Washington - Im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko wird jetzt ein gigantischer Ölaufsauger getestet. Das einer taiwanesischen Firma gehörende Schiff soll, wenn alles gut geht, bis zu 80 Millionen Tonnen mit ölverseuchtes Wasser täglich aufnehmen. Ein Sprecher des taiwanesischen Unternehmens TMT Group bestätigte, dass die Tests mit dem umgebauten Öltanker am Samstag begannen. Sie sollen nach Angaben der US-Küstenwacht 48 Stunden dauern.

Das Schiff - mehr als drei Fußballfelder lang und etwa zehn Stockwerke hoch - hat auf jeder Seite zwölf Öffnungen, die das ölige Wasser aufsaugen und sauberes wieder ausspeien. Der Gigant sei extra wegen der Ölpest umgerüstet worden, heißt es in einer Mitteilung der TMT Group. "Eine große Katastrophe braucht eine große Lösung", sagte der Firmengründer Nobu Su. Jedoch sei das Schiff zu diesem Zweck zuvor nie getestet worden.

Das Schiff wurde erst nach der Explosion auf der Bohrinsel "Deepwater Horizon" am 20. April umgebaut. Nach Schätzungen der US-Regierung liefen bisher 530 Millionen Liter Öl ins Meer. Die Ölpest ist damit die schlimmste im Golf aller Zeiten.

 

 

Untersuchungsausschuss soll Betroffene anhören

Unterdessen will ein von Präsident Barack Obama eingesetzter Untersuchungsausschuss zur Ölkatastrophe Mitte Juli erstmals öffentlich tagen. Bei dem zweitägigen Treffen in New Orleans am 12. und 13. Juli werde die Kommission von der Ölpest Betroffene anhören, teilten führende Mitglieder des siebenköpfigen Ausschusses mit. Zudem werde man den Rat von Experten zu regulatorischen, technischen, rechtlichen und wissenschaftlichen Themen sowie Fragen des Risikomanagements suchen, um sicherzustellen, dass jegliche Tiefseebohrungen sicher seien.

Die US-Regierung hatte wegen des Desasters im Golf von Mexiko einen sechsmonatigen Stopp für Tiefseebohrungen angeordnet, der jedoch von einem Gericht wieder aufgehoben wurde. Die Regierung hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. Das Innenministerium will in den kommenden Tagen ein überarbeitetes Moratorium bekanntgeben. (Reuters/APA)