Foto: IMBA/Corn

Wien - Julius Brennecke, Gruppenleiter am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), erhält nach dem mit 1,2 Millionen Euro dotierten österreichischen START-Preis nun auch einen der begehrten "Starting Independent Researcher Grants" des Europäischen Forschungsrats ERC zuerkannt. Das teilte das IMBA in einer Aussendung am Donnerstag mit. Die Förderung in der Höhe von 1,5 Millionen Euro wird über einen Zeitraum von fünf Jahren ausgezahlt.

Forschungsgebiet: piRNAs

Mit den Mitteln wird ein umfangreiches Projekt zur RNA-Interferenz finanziert, in dem es um die noch weitgehend unbekannte Funktionsweise von piRNAs in Geschlechtszellen der Taufliege Drosophila geht. RNA-Moleküle sind ähnlich aufgebaut wie die Erbsubstanz (DNA) und erfüllen wichtige Übersetzungs- und Steuerungsaufgaben in der Zelle. piRNA spielt in Keimzellen eine grundlegende Rolle bei der Unterdrückung von potenziell schädlichen Abschnitten der DNA.

Obwohl piRNAs für die Reifung von Keimzellen unerlässlich sind, wurden sie erst vor vier Jahren entdeckt. Das Forschungsgebiet steckt daher noch voller offener Fragen und ist für Brennecke "gerade deshalb besonders reizvoll". Mit den ERC-Mitteln kann er drei bis vier neue Mitarbeiter anstellen.

Kriterien für die Vergabe

Mit den Starting Grants unterstützt der ERC Nachwuchswissenschafter, die ihr herausragendes Talent bereits bewiesen haben und im Begriff sind, eine unabhängige Forschungsgruppe zu etablieren bzw. zu konsolidieren. Kriterien für die Vergabe sind ausschließlich die wissenschaftliche Exzellenz des Forschers und das innovative Potenzial der Forschungsidee.

Der Münchner Biologe Brennecke ist seit 2009 Gruppenleiter am IMBA. Mit ihm wird bereits der vierte IMBA-Forscher mit einem ERC-Grant ausgezeichnet. Im Jahr 2007 erhielt Kazufumi Mochizuki ebenfalls einen Starting Grant, 2008 und 2009 ging jeweils ein Advanced Investigator Grant an Josef Penninger und Jürgen Knoblich. (APA)