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Franz Vranitzky war von 1986 bis 1997 Bundeskanzler.

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Österreichs Ex-Kanzler sind, so scheint es, begehrte Männer. Erst Viktor Klima, Magister der Betriebswirtschaft, der nach seinem Aus als Regierungschef bei VW in Argentinien anheuerte. Der studierte Politologe Alfred Gusenbauer avancierte zum Aufsichtsratsvorsitzenden beim Baukonzern Strabag.

Und Franz Vranitzky, immerhin elf Jahre lang an der Spitze der österreichischen Bundesregierung, kümmert sich auch nach Ende seiner aktiven Laufbahn als Politiker um den Weltfrieden. Seit heute auch in offizieller Mission.

Vranitzky fungiert in Hinkunft als Vize-Vorsitzender des InterAction Council (IAC), eines 1983 in Tokio gegründeten Rates ehemaliger Regierungsschefs, die sich Gedanken über langfristige Wege zu Frieden machen. Der 73-Jährige wird dort gemeinsam mit Kanadas Ex-Premier Jean Chrétien den IAC-Chef Izamu Mizayaki unterstützen.

Die unabhängige Organisation will laut Eigenbeschreibung "die Erfahrung, Energie und internationale Kontakte nutzen, die diese Staatsmänner mitbringen". Dabei geht es einerseits um Sicherheit und  Frieden, andererseits um die Wiederbelebung der Wirtschaft und universelle Standards in Sachen Menschenrechte.

Auch Italiens früherer Premier Romano Prodi, Israels Präsident Shimon Peres und der iranische Ex-Präsident Khatami gehören dem Gremium an. "Angesichts der jüngsten Weltwirtschaftskrise und andauernder politischer Kontroversen in vielen Teilen der Welt denke ich, dass die Arbeit des Council aktueller ist denn je", formulierte es Österreichs Alt-Kanzler. (red, derStandard.at, 1.7.2010)