Klagenfurt - Knapp wird es für die SPÖ-nahe Kärntner Tageszeitung (KTZ). Am Montag musste schon die Kärntner Druckerei (KD), die von einer 100-Prozent-Tochter der Kärntner SPÖ gehalten wird, ihren 120 Mitarbeitern mitteilen, dass sie mit 9 Millionen Euro überschuldet und pleite ist.

SPÖ-Kärnten-Chef Peter Kaiser selbst teilte der der geschockten KD-Belegschaft harte Sanierungsschritte mit. 50 Mitarbeiter wurden über das AMS-Frühwarnsystem zur Kündigung angemeldet. Einen Sozialplan gibt es bis jetzt nicht. Ein Fressen für die FPK: Die SPÖ habe beim Kärntner Haftungsfonds keine Hilfe beantragt.

An der "Kärntner Tageszeitung", lange ebenfalls ganz in Parteibesitz, hält die Kärntner SP seit Jahreswechsel noch 45 Prozent. Der Verlag hat 41 Mitarbeiter. Vergangene Woche kündigte die KTZ-Führung den Mitarbeitern in einer Betriebsversammlung drastische Einschnitte an.

Weitere KTZ-Gesellschafter sind Chefredakteur Ralf Mosser, Ex-KD-Geschäftsführer Bernhard Wernig mit je 22,5 Prozent sowie die Unternehmerfamilie Berger, die 10 Prozent hält. (red/DER STANDARD; Printausgabe, 30.6.2010)