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Die Roamingpreise sind zwar seit 2005 um 70 Prozent gesunken, doch ist dies der EU-Kommission zu wenig. Den Verbrauchern würden immer noch keine Tarife angeboten, die wirklich deutlich unter den EU-Höchstpreisen liegen. Dies bedeute, dass es weiterhin zu wenig Wettbewerb in diesem Bereich gebe, kritisierte EU-Digitalkommissarin Neelie Kroes am Dienstag in Brüssel.

"Auch drei Jahre nach dem Inkrafttreten der Vorschriften liegen die Endkundenpreise der meisten Betreiber noch immer dicht an den verbindlichen Preisobergrenzen. Ein größerer Wettbewerb auf dem Roamingmarkt der EU würde den Verbrauchen mehr Auswahl und noch bessere Preise bieten", so Kroes.

39 Cent pro Minute

Ab kommenden Donnerstag wird in den EU-Ländern das Telefonieren billiger. Aufgrund der EU-Verordnung müssen die Mobilfunkanbieter die Roaminggebühren weiter senken. Der Höchstpreis, der von Verbrauchern für einen Roaminganruf verlangt werden darf, wird ab 1. Juli von bisher 43 auf 39 Cent pro Minute fallen. Die Kommission bemängelt, dass Ende 2009 der durchschnittliche Preis für einen ausgehenden Roaminganruf für Verbrauche, die den "Eurotarif" gewählt hatten, immer noch 38 Cent betragen habe. Für eingehende Roaminganrufe zahlten Eurotarif-Kunden durchschnittlich 17 Cent pro Minute, was auch nur leicht unter dem vorgeschriebenen Höchstpreis von 0,19 Cent lag.

Aus dem Zwischenbericht der EU-Kommission geht auch hervor, dass Roamingdienste heute wesentlich mehr genutzt werden als früher. Trotz eines geschätzten Rückgangs der Reisetätigkeit um zwölf Prozent ist das Volumen der im EU-Ausland eingehenden Anrufe und verschickten SMS in den vergangenen beiden Jahren gestiegen. So wurden im Sommer 2009 um 20 Prozent mehr SMS verschickt als ein Jahr davor. Bei Datenroamingdiensten wurde 2009 sogar ein Zuwachs von mehr als 40 Prozent verzeichnet. (APA)