Die Armen müssen die Krisen-Suppe auslöffeln, meinen die Teilnehmer der Demonstration am Dienstag sinngemäß. Die Smartmob-Teilnehmer machten mit Löffeln drei Minuten lang Lärm vor dem Parlament. Einen Tag vor dem Beschluss der Mindestsicherung und der Transparenzdatenbank im Sozialausschuss fordern sie Nachbesserungen bei der geplanten Mindestsicherung.

Isabel Russ

Das Wort "Armut" wurde mit den Löffeln durchgestrichen - Die Mindestsicherung wird die Armut aber nicht beseitigen, sind sich die Teilnehmer sicher. Kritik üben sie beispielweise an den viel zu hohen Wohnkosten, die durch die Mindestsicherung kaum abgedeckt werden können und die fehlende Hilfe bei existenziellen Nöten und Kosten wie kaputte Boiler oder Schulsachen. Außerdem fordern sie zusätzlich eine Reform der aktiven Arbeitsmarktpolitik und  ein Selbstverständnis des AMS als soziales Servicecenter.

Isabel Russ

Die Teilnehmer rufen bei der ÖVP und SPÖ an und fragen, wie sie sich für eine gute Mindestsicherung einsetzen.

Isabel Russ

1540 Briefe an Pröll und Faymann werden hier an die "Armutskonferenz" übergeben - Tausende sollen schon per Email angekommen sein. Forderungen an die Regierungschefs sind unter anderem höhere Mindestlöhne und Sozialleistungen, eine gute soziale Infrastruktur und eine Arbeit, "die zum Leben reicht".

Isabel Russ

"Es reicht. Für Alle" - unter diesem Motto fanden im Rahmen des "Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung" bereits fünf Smartmobs in Österreich statt. Link: Smartmobs gegen Armut (Isabel Russ, derStandard.at 29.06.2010)

Isabel Russ