Wien - Der ehemalige ORF-Wirtschaftsjournalist Walter Sonnleitner (63) wird als Spitzenkandidat für das BZÖ bei der Wien-Wahl im Herbst antreten. Bündnisobmann Josef Bucher stellte Sonnleitner am Dienstag als "tolle Persönlichkeit und Experten, den Wien braucht" vor. Ziel der Partei in der Bundeshauptstadt sei der Einzug in den Landtag bzw. Gemeinderat.

Das Bündnis wird am 10. Oktober sowohl auf Landesebene als auch in allen Bezirken antreten. "Ich bin nicht mehr an das ORF-Gesetz gebunden und darf mich jetzt politisch betätigen, was ich mit Freude tue", versicherte Sonnleitner. Er wolle vor allem mit dem Thema Sparsamkeit beim Wählervolk punkten, kündigte der pensionierte Journalist an. Das BZÖ stehe für eine glaubwürdige Alternative für den Mittelstand.

Sehr präsent im Stadtbild wird er in den Wochen vor der Wahl allerdings nicht sein. Bucher kündigte den "sparsamsten Wahlkampf, den Wien je gesehen hat" an - was nicht unbedingt der orangen Bescheidenheit, sondern vor allem den finanziellen Ressourcen geschuldet sein dürfte. Das Wahlkampfbudget wird laut Bündnis-Chef insgesamt gerade einmal 200.000 Euro betragen. Fischen will das BZÖ vor allem im Wählerteich der "Bürgerlichen", sprich der ÖVP, und der FPÖ.

Bucher habe ihm glaubhaft vermittelt, dass er und seine Gefolgschaft für eine glaubhafte Alternative für den Mittelstand darstellten, begründete der frühere ORF-Redakteur seine Kandidatur. "Es gibt viel gemeinsames in unseren Ansichten", so Sonnleitner, der im Frühjahr die Mittelstandsvereinigung Österreich (MIÖ) gegründet hat. Diese werde es weiterhin geben, kündigte er an. Und er werde auch als BZÖ-Zugpferd weiterhin parteifrei bleiben. Im Wahlkampf will er vor allem auf das Thema Sparsamkeit im öffentlichen Haushalt, beispielsweise durch eine straffere Verwaltung, setzen. (APA)