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Wien-Kandidat Sonnleitner, BZÖ-Chef Bucher (re.): "Kongeniale Übereinstimmung".

Foto: APA/Techt

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Mit wehenden Fahnen in den Wiener Landtag? ORF-Pensionist Sonnleitner braucht mindestens fünf Prozent.

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Wien - Was Zeitungen bereits kolportierten, ist nun fix: Walter Sonnleitner (63) wird Spitzenkandidat des BZÖ für die Wiener Gemeinderatswahl im Herbst. Der ehemalige ORF-Journalist nannte als Ziel den Einzug in den Landtag. In Wien sind dafür fünf Prozent der Stimmen nötig.

BZÖ-Obmann Josef Bucher präsentierte Sonnleitner Dienstagvormittag am Wiener Kahlenberg - vor einer wehenden Wienfahne und mit Panoramablick über die Dächer der Hauptstadt. In Wien laufe aber keineswegs alles rund, monierte Sonnleitner. "Einen völlig aufgeblähten Verwaltungsapparat" habe die Wiener SPÖ unter Michael Häupl zu verantworten, sagte Sonnleitner mit jener ruhigen, bedächtigen Stimme, die einem breiteren Fernsehpublikum noch in Erinnerung ist.

Kritik am roten Verwaltungsapparat

Es müsse aufhören, "dass sich die Verwaltung verwaltet", beklagte Sonnleitner.  Sparsames Haushalten nannte er als sein größtes Anliegen, dafür müssten sich die politischen Strukturen ändern. "Da tanzen die großen Elefanten herum", der Bürger könne zu wenig mitreden, rügte Sonnleitner die rote Stadtpolitik.

In der ORF-Information hatte er viele Jahre die Wirtschaftsredaktion geleitet. Nun sei er pensioniert, "nicht mehr an das ORF-Gesetz gebunden" und könne sich mit Freude politisch engagieren. Beim BZÖ und dessen wirtschaftspolitischer Ausrichtung fühle er sich gut aufgehoben.

Sonnleitner ist auch Präsident des Vereins "Mittelstandsvereinigung Österreich", der sich nicht nur für mittelständische Unternehmen, sondern auch für potenzielle Mittelständler wie Arbeiter, Angestellte, Lehrlinge und Bauern einsetze.

"Kongeniale Übereinstimmung"

Der persönliche Kontakt zu BZÖ-Chef Bucher sei ursprünglich über dessen Vater entstanden, den er im familiären Hotelbetrieb im Kärntner Friesach kennen lernte.

Bucher, der die Positionierung als wirtschaftsliberale Partei weiter forcieren will, zeigte sich mit der Nominierung Sonnleitners mehr als zufrieden. Mit dem Wirtschaftsfachmann gebe es "eine kongeniale politische Übereinstimmung".

200.000 Euro Budget für Wahlkampf

Die Botschaft des sparsamen Haushaltens lebe das BZÖ übrigens auch selbst vor, sagte Bucher: "Wer das BZÖ wählt, der wählt Sparsamkeit." Im Wiener Wahlkampf werde es keine großflächigen Plakate geben, sondern lediglich Dreieckständer - was auch den begrenzten orangen Parteifinanzen geschuldet sein dürfte. Das Wiener Wahlkampfbudget bezifferte Bucher mit gerade einmal 200.000 Euro. (Lukas Kapeller, derStandard.at, 29.6.2010)