An Hülle und Inhalt wird noch gearbeitet werden müssen, doch der Schriftzug in roter Signalfarbe ist bereits auf dem neuen Büroturm angebracht. Die Installation des österreichischen Künstlers Marko Lulic ist die erste temporäre Intervention für das neue 20er Haus, das nach Umbau und Erweiterung Ende 2011 eröffnen wird.

Foto: Belvedere

Ausgangspunkt für das Konzept der Arbeit "Museum of Revolution" war für Lulic laut Belvedere-Aussendung das "Muzej Revolucije" (Museum der Revolution) in Belgrad, das vom kroatischen Architekten Vjenceslav Richter 1961 entworfen wurde.

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"Das Revolutionsmuseum wurde nie vollendet, sondern nur bis zur Kellerdecke fertiggestellt. Als von Buschwerk zugewachsene "Kellerdeckenruine" steht es auch heute noch vergessen in der Parklandschaft Neubelgrads. Für Lulic ist dieses Museum ein Modellfall dafür, wie Träume oder Revolutionen versanden, Manifeste des Aufbaus sich in Sinnbilder des Verfalls wandeln können."

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Revolution sei für ihn ein "emotional aufgeladener utopischer Begriff", der von jedem Betrachter unterschiedlich gelesen werden kann und soll. Die "Fehlplatzierung" des Slogans, angelehnt an die amerikanische Billboard-Idee und -Ästhetik, "wirft Fragen auf, die nicht beantwortet, sondern an das Publikum zurückgespielt werden", so Lulic.

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Während das 20er Haus der von Karl Schwanzer für die Weltausstellung 1958 in Brüssel entworfene und nach Wien transferierte Ausstellungs-Pavillon ist, wurde der damalige jugoslawische Pavillon von Vjenceslav Richter entworfen. (APA/red)

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