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Foto: AP/Christof Stache

Montagmorgen. Für alle, die sich mit diesem institutionalisierten Anschlag auf Freiheit, Menschlichkeit und die Gerechtigkeit des Schlafs nur dank hoher Koffeindosen konfrontieren können, gibt es gute Nachrichten: Die schwarze Droge tut uns gut, Grünteetrinker und andere Wellnessfreaks dürfen sich brausen gehen.

Endlich erkennt die Wissenschaft, dass Kaffee nicht nur wach macht, sondern auch gesund. Jahrhundertelang wollte man uns weismachen, dass der köstlich bittere Saft an allem Weh der Zivilisation schuld sei, von Schlaflosigkeit (?) über kranke Herzen zu porösen Knochen.

Tatsächlich belegen immer mehr Studien das Gegenteil. Heavy user, die mehr als vier Doppelte täglich brauchen, leben gesünder. Sie haben weniger Herzinfarkte, weniger Typ-II- Diabetes, und sie sind stressresistenter. Eine neue Studie der Universität von Utah weist sogar nach, dass das Risiko, an aggressiven Krebsarten zu erkranken, ganz massiv abnimmt.

Mit anderen Worten - Kaffee ist mindestens so gesund wie Müsli, Gojibeeren und anderes trostloses Trockenfutter zusammengenommen.

Damit das klar ist: Wenn morgens erst einmal etliche Espressi aus der Maschine gepresst werden müssen, um der Wahrhaftigkeit der Existenz erneut gewärtig zu werden, dann ist da keineswegs ein armer Giftler am Werk. Sondern im Gegenteil: ein wacher (naja), weiser und um die Nachhaltigkeit seines Tuns bewusster Geist. (corti, DER STANDARD, Printausgabe 28.6.2010)