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Ausgebrannte Autos in Toronto.

Foto: AP Photo/The Canadian Press, Ryan Remiorz

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Polizei geht gegen Demonstranten vor.

Foto: (AP Photo/The Canadian Press, Darren Calabrese

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Polizisten bei der Festnahme eines Demonstranten.

Foto: EPA/SERGEI ILNITSKY

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30.000 nahmen am Demonstrationszug durch die Innenstadt von Toronto teil. Die große Masse der Teilnehmer verhielt sich friedlich.

Foto: EPA/WARREN TODA

Toronto - Nach friedlichen Demonstrationen gegen den G-20-Gipfel ist es am Samstag in Toronto zu Ausschreitungen gekommen. Schätzungsweise 100 militante Demonstranten zündeten Polizeiwagen an und warfen Schaufenster mit Steinen ein. Erstmals in der Geschichte der kanadischen Wirtschaftsmetropole setzte die Polizei Tränengas gegen Demonstranten ein.

Auch in der Nacht zum Sonntag kam es zu Zwischenfällen. Gewalttätige Demonstranten warfen Steine und Flaschen auf Polizisten, die das Tagungszentrum der Staats- und Regierungschefs weiträumig abgeriegelt hatten. Insgesamt 20.000 Sicherheitskräfte waren im Einsatz. "Wir haben noch nie ein solches Maß an willkürlicher Kriminalität und wahlloser Gewalt auf unseren Straßen gesehen", sagte Polizeichef William Blair. Der Sicherheitseinsatz kostet umgerechnet 729 Millionen Euro.

Mehr als 500 Demonstranten wurden festgenommen. Ein altes Filmstudio wurde zu einem vorübergehenden Gefängnis für Demonstranten umgebaut. Die Polizei bekam im Vorfeld der Tagung Sondervollmachten. Jeder, der sich mehr als fünf Meter zur Absperrung näherte und sich einer Personenkontrolle oder Durchsuchung widersetzte, konnte festgenommen werden.

Zapatero wurde umquartiert

Das Büro von Ministerpräsident Stephen Harper verurteilte die Ausschreitungen. Wegen der Krawalle konnte der Autokonvoi des spanischen Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero nicht zu seinem Hotel fahren. Er musste in einem anderen Hotel einquartiert werden.

Die Proteste waren am Samstag zunächst friedlich verlaufen. Ein langer Demonstrationszug mit rund 10.000 Menschen bewegte sich vom Provinzparlament im Queenspark durch die Innenstadt. Unter ihnen waren Globalisierungsgegner, Umweltschützer, Gewerkschafter und Frauengruppen. "Widersetzt euch dem Krieg gegen die Armen, lasst die Reichen bezahlen", lautete ein Slogan. Auch beteiligten sich Gruppen von in Kanada lebenden Exilanten, die gegen Menschenrechtsverletzungen oder andere Ungerechtigkeiten in ihren jeweiligen Heimatländern protestierten.

Militante Aktivisten trennten sich von friedlicher Demo

Ein "schwarzer Block" militanter Aktivisten trennte sich von dem Umzug, um Randale zu machen, wie Augenzeugen berichteten. Sie schlugen Schaufensterscheiben von Banken und bekannten internationalen Ladenketten ein. Ein Schild mit der Aufschrift "Kein Kapitalismus" lag zwischen den Scherben im Eingang eines "Starbucks"-Cafés. Mehrere Polizeiwagen gingen in Flammen auf. Auch wurden Privatautos demoliert. Am Abend räumte die Polizei auch den Queenspark, wo nach der Demonstration noch rund 500 Teilnehmer ausgeharrt hatten.

Zu den G-20 gehören die stärksten Volkswirtschaften der Erde. In den vergangenen Jahren war es meist bei den Gipfeltreffen der kleineren G-8-Staatengruppe zu teilweise heftigen Ausschreitungen gekommen. Um das Konferenzzentrum der Staats- und Regierungschefs in Toronto war ein drei Meter hoher Zaun gezogen. Geschäfte und Restaurants in der Innenstadt von Toronto hatten ihre Schaufenster und Fassaden mit Holzplatten vernagelt.  (APA/Reuters)