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Ein verwüstetes Wohngebiet in Branquinha

Foto: AP Photo/Felipe Dana

Branquinha/Braslien - Notstand im Nordosten-Brasiliens: Nach den massiven Überschwemmungen in den Bundesstaaten Alagoas und Pernambuco ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 51 gestiegen. Präsident Luiz Inacio Lula da Silva sprach nach einem Hubschrauber-Flug über die Region von einer "Tragödie". Er stellte den Städten Hilfen in dreistelliger Millionenhöhe in Aussicht. Das nur langsam abfließende Hochwasser hinterlässt verwüstete Gegenden. Viele Orte haben keinen Strom, ausreichendes Trinkwasser und Lebensmittel.

Viele Vermisste

Die Zahl der Vermissten wurde deutlich nach unten korrigiert. Hatten die Behörden Anfang der Woche von bis zu 600 Vermissten in Alagoas berichtet, wurde deren Zahl inzwischen auf nur noch 56 verringert. Viele seien bei Freunden und Familien untergekommen und die Kommunikation bei solch einer Katastrophe schwierig, hieß es zur Begründung. In der Krisenregion mussten etwa 150.000 Menschen wegen der Wassermassen flüchten. Zehntausende wurden obdachlos.

Nach einer vorläufigen Schadensbilanz des Zivilschutzes zerstörten die Fluten allein in Alagoas rund 11.500 Häuser. 79 Brücken wurden beschädigt und im benachbarten Bundesstaat Pernambuco über 2.000 Kilometer Straße in Mitleidenschaft gezogen. Armee und Rettungsdienste sind im Einsatz, um Hilfslieferungen zu verteilen. Vielerorts wurden Behelfsbrücken installiert und Feldlazarette aufgebaut. Das ganze Ausmaß der Katastrophe dürfte wohl erst in einige Tagen sichtbar werden, wenn das Wasser ganz abgeflossen ist. (APA)