Christoph Möller.

Foto: Standard/Matthias Cremer

STANDARD: Sie haben in Wien Musik studiert und wurden schnell vom Orchester der Vereinigten Bühnen engagiert. Ein schöner Beginn einer Musikerkarriere. Dann wollten Sie aber ziemlich schnell aufhören, warum?

Möller: Ich war dort an den Percussions von 1986 bis 1990 - und ich war eigentlich sehr unausgefüllt. Musical war nicht ganz meines, ich wollte als Jazzmusiker arbeiten, davon konnte ich aber nicht leben.

STANDARD: Daraus ergibt sich aber noch nicht logisch das Lehramt?

Möller: Ich hatte eine Schwägerin, die war Lehrerin, und da entstand ein sehr positiver Eindruck vom Beruf - obwohl meine eigene Schulzeit wirklich nicht so toll war. Das wollte ich dann machen. Dann hab ich an der Pädagogischen Akademie studiert und die Volksschullehrerausbildung gemacht.

STANDARD: Warum ausgerechnet Volksschule?

Möller: Die Volksschulkinder sind so begeisterungsfähig, und es entsteht noch nicht dieser Druck, der dann auch Widerstand erzeugt. Man kann durch das Klassenlehrerprinzip ganzheitlich unterrichten und hat privaten Kontakt zu den Kindern - das finde ich toll, das ist eine schöne Art zu unterrichten, weil die Basis ein starker emotionaler Bezug zueinander ist.

STANDARD: Und die Musik?

Möller: Ist jetzt ein intensives Hobby. Vor allem eine Stunde Vibrafon-Üben pro Tag ist mir wichtig. Und gerade als Klassenlehrer in einer Volksschule kann man die Musik wunderbar in den Unterricht einbringen, die Kinder begeistern. Wir hatten gerade wieder unsere Abschlussaufführung - das ist für alle immer eine ganz besonders schöne Sache. (Karin Bauer, DER STANDARD, Printausgabe, 26./27.6.2010)