Wien - Der grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald reagiert auf das Standard-Interview mit Rektorenchef Hans Sünkel und warnt wie dieser: Wenn es in der Bildungspolitik "nicht zu einem sofortigen Umdenken" komme, würde die Politik ihre "letzte Glaubwürdigkeit" verlieren.

Bisher habe sich die Regierung vor allem durch "Ignoranz gegenüber den Empfehlungen hochrangiger Experten" ausgezeichnet, die gerade in Krisenzeiten dazu raten, in Bildung zu investieren. Auch Sünkel hatte ein wiederholtes Mal darauf gedrängt. Aber: "Vom Schwerpunkt Bildung und Forschung zu reden und dementsprechend zu handeln sind für Vizekanzler Josef Pröll und Ministerin Beatrix Karl (beide ÖVP) wohl zwei paar Schuhe" , ärgert sich Grünewald.

Sünkels Forderung nach einem klaren Ja zu Studiengebühren teilt Grünewald nicht: Die sind für ihn "kein kreativer Ansatz" . (kmo, DER STANDARD, Printausgabe, 25.6.2010)