Heuer sollen mindestens zehn neue Billa-Filialen in Russland eröffnet werden.

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Wien - Der Handelskonzern Rewe hat den Viertel-Anteil seines insolventen Partners Marta am Joint Venture Billa Russland übernommen und ist nunmehr alleiniger Besitzer der russischen Handelskette, bestätigte Rewe einen entsprechenden Bericht des "WirtschaftsBlatt".

Nach Angaben von Sergej Trefilow, Mitbesitzer von Marta, habe Rewe für den Anteil 10 Mio. Euro bezahlt. Ende 2008 schlitterte Marta in den Konkurs. Ende 2008 soll Billa dafür noch 50 Mio. Euro geboten haben. Rewe wollte sich dazu nicht äußern, berichtete die Zeitung am Donnerstag.

"BIOP statt Billa"

Die Insolvenz des Russland-Partners hatte dazu geführt, dass Rewe neue Standort in Russland unter dem Namen BIOP anstatt Billa eröffnen musste. Diese sollen nun so rasch wie möglich in Billa umbenannt werden. Heuer sollen mindestens zehn neue Filialen in Russland eröffnet werden. Auch in den nächsten Jahre wolle man wachsen, wobei Akquisitionen nicht ausgeschlossen seien, hieß es vonseiten des Handelskonzerns. 2009 erzielte das Unternehmen in Russland mit insgesamt 67 Supermärkten und 2.625 Mitarbeitern einen Umsatz von 320 Mio. Euro.

Im Streit mit dem russischen Vermieter OOO Rema Immobilien bemüht sich Rewe um eine Schlichtung. Im April hatte der Vermieter wegen rückständiger Pachtzahlungen von 16 Billa-Märkten in der Höhe 2,5 Mio. Euro geklagt. Rewe habe die Schulden eingestanden und bemühe sich um eine "positive Lösung", so der Konzern zur Zeitung.

Rewe habe die Pacht, über die mit dem russischen Vermieter OOO Rema Immobilien in einem Gerichtsverfahren gestritten wird, bei einem Notar hinterlegt, betonte der Handelskonzern in einer Stellungnahme. Daher sei der Konzern seinen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen. "Wir sind sehr um eine positive Lösung für alle Teilnehmer bemüht - denn derzeit ist noch unklar, wer der rechtmäßige Empfänger ist", so Corinna Tinkler, Pressesprecherin der REWE International AG mit Sitz in Wiener Neudorf. Aufgrund des laufenden Verfahrens könne das Unternehmen aber "keine weiteren Informationen dazu bekanntgeben". (APA)