Sydney - EU-Außenkommissar Chris Patten hat Nordkorea als "Gefahr für die Welt" bezeichnet. Bei einem Besuch in Australien sagte Patten am Ostersonntag weiter, das Land drohe sich in eine "Bombenfabrik" zu verwandeln. "Niemand will, dass Nordkorea zu einer Art Fabrik zur Herstellung von Bomben wird und Waffen an jeden verhökert, der das Geld dafür hat", sagte Patten.

"Atomprogramm aufgeben"

Er sprach sich dafür aus, Pjöngjang zur Aufgabe seines umstrittenen Atomprogramms zu bewegen. "Wir sollten von Nordkorea erwarten, dass (...) es keine Atomwaffen herstellt. Im Gegenzug sollten wir bereit sein, dem Land mehr Hilfe zukommen zu lassen."

Wenige Tage vor geplanten Gesprächen mit den USA und China über sein umstrittenes Atomprogramm hatte Nordkorea am Samstag für Aufregung und Verwirrung gesorgt. Nordkorea hatte in einer Erklärung mitgeteilt, man sei dabei, mehr als achttausend abgebrannte Atombrennstäbe wieder aufzubereiten.

Damit lässt sich waffentaugliches Plutonium gewinnen. Später erklärten US-Experten jedoch, in den englischen Text der Erklärung habe sich offensichtlich ein Übersetzungsfehler eingeschlichen: Aus dem koreanischen Originaltext gehe nicht hervor, dass Nordkorea bereits mit der Aufbereitung begonnen habe. (APA/dpa)