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Vergangesnes Monat hat ein Verhaftungs-Versuch Coke in einem von ihm kontrollierten Slum zu bürgerkriegsähnlicher Gewalt geführt

Foto: REUTERS/Hans Deryk

Kingston - Jamaikanische Polizisten haben am Mittwoch einen der berüchtigtsten Drogenhändler und Bandenführer des Karibikstaats verhaftet, teilte Polizeichef Owen Ellington mit. Der 42-jährige Drogenboss sei auf dem Weg zur US-Botschaft gewesen, wo er sich stellen wollte, erklärte ein  Vertrauter Cokes, Pfarrer Al Miller. Coke wird von den US-Behörden als einer der weltweit gefährlichsten Drogenbarone geführt. Gegen Coke wird in New York wegen Drogen- und Waffenschmuggels ermittelt. Im Fall eines Schuldspruchs droht ihm lebenslange Haft.

Vergangesnes Monat hat ein Verhaftungs-Versuch Coke in einem von ihm kontrollierten Slum zu bürgerkriegsähnlicher Gewalt geführt. 76 Menschen wurden bei Schießereien getötet. Dudus selbst wurde nicht gefasst.

Bereits sein Vater, Jim Brown, war Boss einer Drogenbande und kam 1992 bei einem Gefängnisbrand ums Leben, als er auf seine Auslieferung in die USA wartete. Polizeichef Ellington versicherte, der "Familie, Freunden und Sympathisanten" Cokes, es werde alles getan, um die Sicherheit des Drogenbarons in der Haft zu gewährleisten. Das Verfahren sollte schnellstmöglich in Gang kommen. Ein Staatsanwalt in New York, Preet Bharara, sagte, die USA wollten Cokes Auslieferung erreichen und ihn dann vor Gericht stellen.

Auslieferung monatelang blockiert

Der jamaikanische Ministerpräsident Bruce Golding hatte neun Monate einen Auslieferungsantrag der USA blockiert. Erst unter zunehmenden öffentlichen Druck, der seine politische Karriere zu gefährden drohte, schwenkte Golding um. Anfang des Monats überstand er ein Misstrauensvotum.

Politik und organisiertes Verbrechen waren in Jamaika in den 70er und 80er Jahren eng verschlungen. Die beiden großen Parteien sollen bewaffnete Banden in den Elendsvierteln unterstützt haben, wofür diese bei Wahlen Wähler einschüchterten. Die politische Gewalt ging danach zurück, die Banden spezialisierten sich auf Drogenschmuggel und Erpressung. (APA)