Wien - Im Rabenhof Theater in Wien-Erdberg bringt man im Herbst mit "Kassbach", "Austrofred", "In Urlaub" und "Unschuldsvermutung" vier Eigenproduktionen und freut sich über die soeben abgelaufene Saison: "Wir waren wieder sehr, sehr erfolgreich", so Direktor Thomas Gratzer am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

Helmut Zenkers Roman "Kassbach" wird von Jan und Tibor Zenker für die Bühne adaptiert, Anatole Sternberg inszeniert, es spielt u.a. Hans Piesbergen (ab 8. September). Austrofred bringt mit Nicholas Ofczarek als (per Video eingespielter) Mozart unter dem Titel "Du kannst dir deine Zauberflöte in den Arsch schieben" seinen "Briefwechsel mit W. A. Mozart" (ab 29. September). "In Urlaub" heißt eine Tragikomödie von und mit Rudi Roubinek und Reinhard Nowak. Roman Freigaßner inszeniert die schrägen Erlebnisse zweier Mittvierziger in einem thailändischen All-Inclusive-Club (Premiere: 27. Oktober).

"Österreichs reinste Lamperln"

"Unschuldsvermutung" heißt eine von Florian Scheuba geschriebene und von Hausherr Thomas Gratzer inszenierte Bühnenshow mit dem Untertitel "Heinz Conrads präsentiert Österreichs reinste Lamperln". Eva Maria Marold, Robert Palfrader, Fifi Pissecker, Erwin Steinhauer und andere spielen Persönlichkeiten wie Julius Meinl V., Helmut Elsner, Karl-Heinz Grasser, Alfons Mensdorff-Pouilly und andere. "Sie sind selbstverständlich unschuldig und das Rabenhof Theater kann es beweisen", heißt es in der Ankündigung. Den Text sollen Original-Zitate liefern.

Der Literatursalon bringt Sofi Oksanen ("Fegefeuer"), Dirk Stermann, Bret Easton Ellis und "Die lange Nacht der Kolumnisten". Dazu kommen Specials (wie "Jud süß sauer" von Oliver Polak) und Wiederaufnahmen (u.a. von "Cordoba" und "Häuserl am Oasch"). Die "Science Busters" gehen weiter, absolvieren erstmals auch eine große Deutschland-Tournee und schreiben ein Buch. In den ersten Wochen des Jahres 2011 warten u.a. die Kindertheater-Produktion "Don Quijote und Sancho Pansa" und der alljährliche Protestsongcontest.

2009/10 erreichte man bei 282 Vorstellungen 73.157 Zuschauer und erzielte damit eine Auslastung von 88,9 Prozent (gegenüber 91,8 Prozent in der Vor-Saison). Seit 1. Jänner gibt es 900.000 statt 700.000 Euro Jahresförderung von der Stadt Wien, was Co-Geschäftsführer Roman Freigaßner "sehr erfreulich" fand: "Wir möchten aber daran erinnern, dass es auch erfreulich wäre, wenn der Bund unser Theater nicht mehr nur gießkannenmäßig fördern würde." Und weil Marketing nie schaden kann, gab sich der Rabenhof am Mittwoch auch stolz auf Aktivitäten bei youtube und facebook sowie auf der eigenen Rabenhof.at-Seite. (APA)