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Das ist zwar nicht die reiche "Conchita", aber auf Modeshows ist Chihuahua-Mode mittlerweile ein Marktsegment. Die Hündchen, die in fast jede Handtasche passen, sind zum modischen Accessoire avanciert

Foto: REUTERS/Cheryl Ravelo

New York/Miami -  In den USA gibt es eine neue Hundemillionärin. Die verstorbene Besitzerin Gail Posner hat der Chihuahua-Hündin "Conchita" drei Millionen Dollar (2,42 Mio. Euro) und ihr 8,3-Millionen-Dollar- Anwesen hinterlassen. Ihrem eigenen Sohn hat sie lediglich eine Million Dollar vererbt. Sogar viel weniger als Posners Hausangestellte, die  27 Millionen Dollar bekommen. Der Sohn will nun das Testament anfechten, denn  für das Geld könne er nicht einmal das Haus kaufen, in dem seine Mutter gewohnt hatte.

Vererbte Millionen

Gail Posner hat das Geld auch geerbt - von ihrem Vater.  Der war ein erfolgreicher wie umstrittener Investor. Er hatte seinen Kindern Hunderte Millionen Dollar hinterlassen. Manche Schätzungen reichen gar bis zu einer Milliarde, aber so genau weiß das nicht einmal die Familie. Denn kaum war Victor Posner im Jahr 2002 mit 83 Jahren gestorben, ging der Streit um sein Erbe los.

Posner hatte in zwei Ehen jeweils zwei Kinder: In der ersten die Zwillinge Gail und Steven. Gail hatte einen sehr speziellen aber teuren Geschmack. Rosa war ihre Lieblingsfarbe. Ihr Lieblingsgeschöpf Conchita. Der Hund wurde mit einem Chauffeur herumkutschiert, bekam nur Sterneküche in den Fressnapf, für Fototermine eine Perücke, ein rosa Plüschbett in Ferrari-Form, ein Diamanthalsband im Werte eines Autos und Bäderbehandlungen.

Sohn vermutet, Mutter wurde gefügig gemacht

Als Gail Posner vor drei Monaten starb, musste ihr Sohn Bret jedoch erfahren, dass ihm nur eine Million Dollar zugesprochen wurde. Gails Tochter Tina war schon 1994 an Drogen gestorben. Bret argumentiert nun, die Angestellten hätten seine Mutter beeinflusst und sein Anwalt spricht sogar von einem Medikamentencocktail, mit dem die Frau gefügig gehalten worden sei.

Hundeerbe kein Einzelfall

So schlecht stehen die Chancen gar nicht. Denn im amerikanischen Recht schätzt man Präzedenzfälle. Auch im Fall von Leona Helmsley wurde gegen ihren letzten Willen entschieden. Die New Yorker Milliardärin hatte 2007 ihr Vermögen "armen Menschen und bedürftigen Hunden" hinterlassen, die armen Menschen aber später aus dem Testament gestrichen. Haupterbe mit zwölf Millionen Dollar war ihr Hund "Trouble" ("Ärger"). Der kleine Malteser bekam fortan Morddrohungen und musste rund um die Uhr bewacht werden - für 100.000 Dollar im Jahr. Doch die Enkel fochten das Testament an und hatten Erfolg. "Trouble" musste sich mit zwei Millionen Dollar zufriedengeben. (APA)