Wien - Den Urlaubsbuchungen haben heuer zahlreiche Ereignisse an allen Ecken und Enden der Welt einen Dämpfer versetzt. "Die Ferienziele waren in den vergangenen Wochen und Monaten ein bisschen im Kreuzfeuer der Unsicherheiten", berichtete die Produktverantwortliche für die Marke TUI in Österreich, Margit Ebner, heute, Dienstag. Bei den Sommerbuchungen "liegen wir in allen Gebieten noch leicht hinter dem Vorjahr", so Ebner. Konzernsprecher Josef Peterleithner bezifferte das Minus mit etwa 2 Prozent.

Doch im Sommer seien noch Steigerungen um 2 bis 3 Prozent drin. "Ich glaube, dass wir das Vorjahresniveau erreichen werden", ist der Sprecher zuversichtlich. Viele Kunden - vor allem Familien mit Kindern - buchten sehr früh, danach gebe es fast jedes Jahr ein Buchungsloch und etwa drei bis vier Wochen vor den Sommerferien, also jetzt, treten die Kurzfristbucher auf den Plan.

Das Jahr begann sehr schlecht mit dem Erdbeben in Haiti, die Buchungen für die angrenzende Dominikanische Republik brachen nach einer Weile doch relativ stark weg, dann begann der Vulkan in Island zu spucken und legte den Flugverkehr immer wieder lahm. In Thailand kam es zu Unruhen, die Buchungseinbrüche in Fernost zur Folge hatten, das Unwetter auf Madeira hielt die Urlauber laut Reiseveranstalter TUI einige Wochen davon ab, zu buchen, und auch Griechenland hat wegen der Streiks infolge der Sparpakete gelitten, welche die dortige Regierung schnüren muss.

Die Pauschalreise bei Reiseveranstaltern habe dadurch aber gegenüber Individualreisen an positivem Image gewonnen - sie biete Sicherheit. "Ein Kunde, der eine Veranstalterreise gebucht hat, für den wird gesorgt - der hat ein 'Rundum-Sorglos-Paket'", bewarb Ebner die Branche.

Die Buchungen nach Griechenland hätten in letzter Zeit - unterstützt durch kräftige Rabatte - aber wieder zugelegt. "Es wird kurzfristig nachverhandelt, um in den nicht ausgelasteten Hotels noch Kapazitäten zu bekommen", so Peterleithner. Heuer treten die Hoteliers allerdings aktiv an die Veranstalter heran, um günstige Hotels anzubieten - in den Jahren davor war es üblich, dass sich die Einkäufer an die Hotels um Angebote wandten.

Leicht hinter den Vorjahresbuchungen zurück liegen heuer auch noch Spanien und Portugal. Letzteres sei in den vergangenen Jahren immer wieder leicht rückläufig gewesen. Heuer dauerte der Einbruch im Frühjahr doch einige Wochen lang, da die Kunden die Bilder von Madeira vor sich hatten.

Im Plus sind dafür die Türkei, Ägypten und auch Tunesien. "Dort brauchten wir für Juli und August sogar noch Zusatzkapazitäten", so Ebner. Auch die Fernreisen wachsen bei den Veranstaltern sehr stark. (APA)