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Die mutmaßlichen "Täterinnen" ...

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und ihr Verbrechen.

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Für zwei der 36 "Beer Babes" könnte es ernst werden - Die Fifa will ein Exempel statuieren.

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Pretoria - Da half nicht einmal die Protestnote des niederländischen Außenministers. "Es ist nicht in Ordnung, dass sie ins Gefängnis mussten, weil sie ein oranges Trikot getragen haben", sagte Maxime Verhagen. Der Minister spricht von Barbara Castelein und Mirthe Nieuwpoort, zwei der insgesamt 36 "Beer Babes", die, wie berichtet, vergangene Woche kurzfristig verhaftet und gegen Kaution wieder freigelassen wurden. Heute, Dienstag, wird ihnen in Südafrika der Prozess gemacht. Ihnen droht eine Gefängnisstrafe von bis zu sechs Monaten.

Den Frauen wird vorgeworfen, vergangene Woche eine verbotene Guerilla-Marketingaktion der niederländischen Brauerei Bavaria organisiert zu haben. Die Strafanzeige der Fifa beruht auf winzigen Sponsoraufschriften auf den orangen Minikleidern, die die Damen im Stadion trugen.

Während gegen die anderen 34 Damen, die - im Gegensatz zu den aus Holland angereisten Castelein und Nieuwpoort - in Südafrika leben, keine Strafanzeige erstattet wurde, will die Fifa mit Hilfe Südafrikas ein Exempel statuieren. Castelein und Nieuwpoort erhalten wohl auch deshalb juristische Unterstützung der niederländischen Botschaft in Pretoria. Sie will verhindern, dass die Damen im Streit um die Werberechte zum Bauernopfer gemacht werden. Die Brauerei wurde von der Fifa hingegen noch nicht angeklagt.

Bavaria, kein offizieller WM-Sponsor, hatte vor dem Spiel Niederlande gegen Dänemark gezielt "Beer Babes" anwerben lassen. 36 Niederländerinnen betraten daraufhin die Soccer City von Johannesburg im dänischen Fan-Outfit, unter dem sie orange Minikleider trugen. Der Verwandlungsstrip ist mit Videos dokumentiert.

Die in Südafrika während der WM eingesetzten 56 Schnellgerichte urteilten bisher schnell - und hart. Zwei Simbabwer, die ein spanisch-portugiesisches Journalistenteam ausgeraubt hatten, wurden mit 15 Jahren Haft bestraft. Ein Handy-Dieb erhielt fünf Jahre, ein Nigerianer, der mit gestohlenen WM-Tickets handelte, bekam drei Jahre. (krud, sid; DER STANDARD Printausgabe 22. Juni 2010)